Schulterschluss auf drei Ebenen
VSF und BICO rücken näher zusammen
Verbände übernehmen für ihre Mitgliedsbetriebe eine Vielzahl von Aufgaben. Doch die Herausforderungen steigen in Anbetracht der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – und zwar für die Verbände und auch für ihre Fachhandelsmitglieder gleichermaßen. Kräfte zu bündeln und gemeinsame Stärken zu nutzen erscheint in diesen Zeiten ein probates Mittel, um den Fachhandel zukunftsfähig aufzustellen.
Eine Sichtweise, die der VSF-Vorstand und BICO-Aufsichtsrat in eine Kooperationsvereinbarung umgemünzt haben, die insgesamt drei Kernbereich betrifft: Warenversorgung, Fort- und Weiterbildung sowie Politik. Gleichzeitig soll nicht an der jeweiligen Identität jedes einzelnen Verbands gerüttelt werden.
Jedoch hat man ein gemeinsames Ziel im Blick: Der qualitätsorientierte Fahrradfachhandel soll konstant und nachhaltig gestärkt und seine Position im Markt gesichert werden. Des Weiteren sollen die Interessen des Fachhandels in Branche und Politik mit noch mehr Schlagkraft vertreten werden.
Beide Verbände können hier ihre Stärken in die Waagschale werfen. Bei der Bico ist das sicherlich die wirtschaftliche Komponente im Bereich der Warenversorgung, beim VSF die Expertise in der politischen Arbeit und bei Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise im Bereich Werkstatt. Letztendlich sollen für jeden einzelnen Fachhändler durch die künftige Kooperation Vorteile entstehen.
Der soeben im Rahmen der Eurobike unterzeichnete Kooperationsvertrag fußt auf drei Eckpfeilern: Das Leistungsportfolio der Verbände wird zu einer 360°-Versorgung für den Fachhandel ausgebaut. Konkret ist damit ein sehr breites Angebot aus Fort- und Weiterbildungen sowie einem vielseitigen Dienstleistungsportfolio gemeint. Zu diesem Zweck wird das bestehende Fort- und Weiterbildungsangebot der Verbände zusammengelegt, erweitert und allen Händlern zur Verfügung gestellt. Die politische Interessenvertretung des Fahrradeinzelhandels, insbesondere auf Bundesebene, wird verstärkt.
Bico-Geschäftsführer Jörg Müsse erklärt: „Die sehr enge Kooperation von VSF und BICO – die aber die Identität beider Verbände respektiert und über alles stellt – soll den Fachhändler vor Ort mehr denn je dabei unterstützen, die Erwartungen der Endverbraucher und der Industrie zu erfüllen. Qualifikation und Fachkräftegewinnung sind hier absolute Schlüsselfaktoren. Um die notwendige Unterstützung zu erreichen, bedarf es einer Stimme des Fahrradfachhandels bei Politik und Gesellschaft. Auch hier bündeln unsere zwei Verbände die Kräfte und vertreten zukünftig die Interessen aller qualitätsorientierten Fahrradfachhändler in Berlin und Brüssel.“
Uwe Wöll, VSF-Geschäftsführer, betont die Bedeutung der Kooperation für Fachhändler: „Zur Zeitenwende der Fahrradbranche gehört an vielen Stellen auch die Bündelung der Kräfte. Beide Verbände setzen sich leidenschaftlich für den Erhalt und die Stärkung des stationären Fachhandels ein. Mit der Kooperation machen wir das auf allen relevanten Ebenen und nutzen jeweils die Stärken des anderen, selbstverständlich unter Beachtung und Wahrung der jeweiligen Kultur und Eigenheiten. Das VSF-Motto heißt seit einem Jahr: #Teamwork – und unser Plan ist, genau das zu spielen“.
Perspektivisch sollen weitere Bereiche, insbesondere E-Commerce-Lösungen und andere Dienstleistungen für den lokalen Fachhandel die bestehenden Kooperationsfelder Warenversorgung, Akademie und Politik ergänzen.
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