Nach Rückgang während Corona
Zahl der Ladendiebstähle steigt wieder an
Zuletzt weist die polizeiliche Kriminalstatistik wieder steigende Zahlen bei den angezeigten Ladendiebstählen aus. Das gilt für „einfachen Ladendiebstahl“ genauso wie für den „schweren Ladendiebstahl" (siehe Grafiken). Ein deutlicher Rückgang war im Jahr 2021 verzeichnet worden, was mit der Einwirkung von Corona-Lockdowns erklärbar ist. Denn während der Lockdowns und in Zeiten von weniger Kundenfrequenz, hatten es Ladendiebe deutlich schwerer. Deshalb sieht man im Vergleich des Jahres 2022 mit dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg der Diebstahlsanzeigen im Einzelhandel. Für den manchmal vermuteten Zusammenhang zwischen aufgrund der Inflation steigenden Preisen und einem Anstieg bei den Ladendiebstählen gibt es dagegen keine Anhaltspunkte.
Konsequenter sein
Auch wenn die angezeigten Diebstahlzeilen noch deutlich geringer sind als beispielsweise im Jahr 2019 sieht der Handelsverband Deutschland die aktuelle Entwicklung mit Sorge und fordert „spürbare Konsequenzen“ für Ladendiebe. „Ladendiebstahl ist keine Kleinigkeit, sondern ein ernstzunehmendes Vermögensdelikt. Jahr für Jahr erleidet der Einzelhandel in Deutschland auf diese Art Verluste in Milliardenhöhe. Da darf es keine Bagatellisierung oder falsch verstandene Toleranz geben“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE geht davon aus, dass die Dunkelziffer beim Ladendiebstahl bei bis zu 90 Prozent liegt. Denn eine Vielzahl der Delikte werde erst gar nicht bei der Polizei angezeigt. Viele Händlerinnen und Händler hätten die Erfahrung gemacht, dass die angezeigten Ladendiebe meist ohne größere Konsequenzen davonkommen. In der Folge unterbleibe häufig die Anzeige. „Wir brauchen eine konsequentere Sanktionierung des Ladendiebstahls. Hier geht es um das Eigentum von Unternehmen“, so Genth weiter.
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