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Wertsteigerung bei verkauften Fahrrädern
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Fazit von ZIV und VDZ

2015 war ein gutes Jahr mit leichten Schönheitsfehlern

Die deutsche Fahrradbranche präsentierte gestern positive Marktdaten für das Jahr 2015. Besonders die Industrie zeigte sich zufrieden, aber auch der Handel sah seine eigenen Erwartungen übertroffen. Ein wesentlicher Grund für die positive Entwicklung ist das weiterhin wachsende Geschäft mit Elektrofahrrädern, das aber große Anforderungen an die Fachgeschäfte stellt.

Wertsteigerung bei verkauften FahrrädernWenige Verschiebung bei den Modellgruppen

Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) legte nicht nur für die Verkaufszahlen von Fahrrädern und E-Bikes ( velobiz.de berichtete ) steigende Werte vor, sondern auch für alle anderen relevanten Kennzahlen. So stieg der Verkaufswert aller Fahrräder und E-Bikes in Deutschland 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf 2,42 Mrd. EUR. Mit dazu beigetragen hat der um 5,5% auf 557 EUR gestiegene durchschnittliche Verkaufspreis. Den Gesamtumsatz der Fahrradbranche schätzt der ZIV auf ca. 5 Mrd. EUR.

Die Anzahl der in Deutschland produzierten Fahrräder und E-Bikes stieg nach den Zahlen des ZIV leicht um 2,2% auf 2,19 Mio., während der Import um deutliche 18% auf 3,28 Mio. zulegte. Lediglich beim Export war ein leichter Rückgang um 2,2% auf 1,16 Mio. zu verzeichnen. Der durchschnittliche Zollwert der exportierten Räder lag bei 606 EUR bzw. 1304 EUR bei E-Bikes. In der Modellgruppenaufteilung der verkauften Fahrräder gab es 2015 „keine großen Verschiebung“, wie ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger berichtete. Der Anteil der E-Bikes stieg auf 12,5%, sonstige Kategorien wie Transport- oder Liegeräder machen zusammen 1,5% aus. Neuberger sieht hier jedoch großes Potenzial, weswegen diese Kategorien in künftigen Statistiken gesondert ausgewiesen werden sollen.

Von der insgesamt hohen Nachfrage profitiert natürlich der Fachhandel, über den 69% der Fahrräder verkauft wurden. Damit blieb der Anteil stabil, während sich der kontinuierliche Rückgang der Vertriebswege SB-Warenhäuser, Baumärkte und Lebensmitteleinzelhandel auf nun 18% fortsetzte. Das Internet konnte dagegen um zwei Prozentpunkte auf 13% zulegen. Im Zubehörbereich, für den es keine detaillierten Zahlen gibt, dürfte der Anteil allerdings höher liegen. „Das Internet dürfte nicht den großen Marktanteil erreichen wie in anderen Branchen“, prognostiziert Neuberger dennoch.

Fachhandelsumsatz übertrifft Erwartungen

Der Umsatz im Fahrradfachhandel legte nach Informationen des Verbands des deutschen Zweiradhandels (VDZ) 2015 zwischen 4 und 9% zu. Auch wenn sich das Wachstum nicht genauer eingrenzen lässt, wurden damit auf jeden Fall sowohl die eigenen Erwartungen als auch die Entwicklung im Gesamteinzelhandel übertroffen, dessen Umsatz um 3,1% zulegte. „Die Kundenzahl im Fachhandel ging um ca. 5% zurück, wurde aber durch den höheren Umsatz pro Kunde und das angestiegene Preisniveau mehr als ausgeglichen“, erläutert VDZ-Geschäftsführer Thomas Kunz. Insgesamt setzte der Fahrradhandel seinen Angaben zufolge 2015 4,3 Mrd. EUR um. Der VDZ beziffert den Marktanteil des Fachhandels am Gesamtmarkt gemessen an der Stückzahl ähnlich wie der ZIV bei 68%, wertmäßig gar bei 80%. Den Verkaufsanteil der E-Bikes stuft der VDZ bereits bei 15% ein, was aufgrund der höheren durchschnittlichen Verkaufspreise einem Umsatzanteil von 30% entspreche.

Der Einzelhandel profitiere zwar beim Umsatz vom steigenden E-Bike-Anteil, der aber auch hohe Anforderungen an die Qualifikation Mitarbeiter im Verkauf und in der Werkstatt stelle. „Zuwächse gab es bei den Lohnerlösen in der Werkstatt und im Service, diese wurden jedoch durch die erheblich angestiegenen Kosten für Mitarbeiter und Werkstattausstattung überkompensiert“, berichtet Kunz folglich. „Insgesamt wurde die Unternehmensrendite deshalb hierdurch negativ beeinflusst.“ So geht der VDZ davon aus, dass sich trotz des Umsatzzuwachses die Rendite aufgrund dieser gestiegenen Kosten und leicht fallender Handelsspannen nicht verbessert hat.

9. März 2016 von Oliver Bönig

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