Halbjahreszahlen
Accell Gruppe kehrt auf den Wachstumspfad zurück
Die Accell-Gruppe hat die Einschläge aufgrund der Corona-Pandemie offensichtlich gut weggesteckt und ist aufgrund einer fulminanten Aufholjagd in den Monaten Mai und Juni wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. So weist das Unternehmen in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Umsatz von 679,9 Mio. EUR aus und liegt damit um 4 % im Vergleich zum Vorjahr im Plus. Daraus erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn (EBIT) von 45,1 Mio. EUR (Vorjahr: 55,7 Mio. EUR). Der Nettogewinn sank im ersten Halbjahr 2020 von 38,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 28,6 Mio. EUR.
CEO Ton Anbeek erklärt: „Die starke Nachfrage nach Fahrrädern und P&A (Parts und Accessoires) in ganz Europa hält an. Da alle Länder und Geschäfte im Mai und Juni vollständig geöffnet wurden, konnten wir den Rückgang vom März und April ausgleichen, was zu einem Anstieg des Nettoumsatzes im ersten Halbjahr führte. Als Reaktion auf den Virusausbruch haben wir uns darauf konzentriert, liquide Mittel zu beschaffen, das Betriebskapital zu reduzieren und Störungen in der Lieferkette zu mildern. Dies führte zwar zu einem gewissen Druck auf die Margen, aber wir freuen uns, dass das Gesamtergebnis der Konzentration auf Kosten und Cash in Kombination mit einer Erholung der Verkäufe zu einem starken positiven Cashflow geführt hat.“
Fahrradsegment noch im Minus
Großer Gewinner im ersten Halbjahr ist der Teilebereich der Accell-Gruppe. Hier weist das Unternehmen einen Zuwachs von 27,3 % auf 161,2 Mio. EUR aus. Gründe dafür sind eine Ausweitung von Vertriebspartnern im Onlinebereich und eine erhöhte Nachfrage von Ersatzteilen der Fahrradwerkstätten.
Der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes liegt im Vergleich zum Vorjahr hingegen noch mit 1,6 % im Hintertreffen. Während die Benelux-Länder hier einen Zuwachs von 5 % erzielten liegt die Region Zentraleuropa (DACH-Region und Osteuropa) mit 10,3 % Rückgang deutlich im Minus. Dazu heißt es im Geschäftsbericht: „Die Verkäufe in Deutschland erholten sich im Mai und Juni kräftig, blieben aber aufgrund der schwerwiegenden Auswirkungen der deutschen Schließungsmaßnahmen auf unsere Verkäufe im März und April immer noch hinter dem Umsatzniveau des Vorjahres zurück.“
Gut entwickelt hat sich das Produktsegment Cargobikes, das ein Plus von 22,3 % im Vergleich zum Vorjahr aufweist und einen Umsatz von 20,7 Mio. einspielte.
Positiver Ausblick und Unwägbarkeiten
Für die Zukunft ist die Accell-Gruppe was die Bedeutung des Fahrrads generell anbelangt optimistisch. Die langfristigen und nachhaltigen Trends, die dem Thema Fahrrad in die Karten spielen, seien durch die Pandemie nur noch weiter vorangetrieben worden. Gleichwohl bleiben Herausforderungen und Unwägbarkeiten bezüglich Corona bestehen. „Wir können den Verlauf der Pandemie nicht vorhersagen, aber wir haben Vorkehrungen getroffen, die es uns ermöglichen, schnell und entschlossen auf ein Aufwärts- oder Abwärtsszenario zu reagieren. Kurzfristig werden die durch COVID-19 verursachten Unterbrechungen in der globalen Versorgungskette anhalten. Wir ergreifen zwar geeignete Maßnahmen, um die Auswirkungen der Verzerrungen in der Lieferkette zu mildern und zusätzliche Lieferungen zu sichern, aber wir gehen davon aus, dass diese die Produktverfügbarkeit und die Margen im zweiten Halbjahr weiterhin behindern werden“, so die Prognose. Insgesamt rechnet das Unternehmen deshalb für das Gesamtjahr 2020 mit einem niedrigeren Gewinn (EBIT) als im Vorjahr. Den kompletten Geschäftsbericht veröffentlicht das Unternehmen unter www.accell-group.com .
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