Bundeshauptversammlung in Frankfurt:

ADFC legt die politischen Ziele für das nächste Jahr fest

150 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet kamen am vergangenen Wochenende nach Frankfurt, um auf der 28. Bundeshauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) die Marschrichtung für das kommende Jahr vorzugeben. Geladen waren auch Vertreter der Bundes- und Landespolitik, die laut ADFC „das Potenzial des Fahrrads erkannt haben“. Auf der Versammlung wurden jedoch nicht nur Versprechungen gemacht, sondern auch Beschlüsse gefasst. Darunter auch der, dass der Fahrradindustrie künftig genauer auf die Finger geschaut werden soll.

Rückenwind aus Berlin

In Frankfurt berichtete Ulrich Kasparick, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, dass es angestrebt sei, die PKW-Fahrten bis zu sechs Kilometer Entfernung um 30 % zu verringern. Und gerade in diesem Bereich werde das Fahrrad am meisten genutzt.
Gegenwärtig liegt der Radverkehrsanteil bei 9 %. Da sei noch viel für die Förderung des Radverkehrs zu tun, so Kasparick. Geplant sei beispielsweise, die Mittel für den Radwegebau an Bundesstraßen von 80 auf 90 Mio. EUR aufzustocken.

Forderungen an die Bundesregierung

Zwei wichtige Beschlüsse wurden von den Delegierten gefasst: Einstimmig wurde die Bundesregierung aufgefordert, die Potenziale des Radverkehrs beim Klimaschutz stärker zu nutzen. Dafür solle das Bundesumweltministerium ein Konzept zum Klimaschutz durch Radverkehrsförderung erarbeiten und dafür auch Finanzmittel bereitstellen.
Zudem wurde festgelegt, dass sich der Verband mehr im Bereich Verkehrssicherheit engagieren muss. Das Ziel: ein stärkeres Profil als Verbraucherschutzorganisation im Bereich Technische Sicherheit und Qualität von Fahrrädern.

8. November 2007 von Jürgen Wetzstein