Aktuelle Situation ist unbefriedigend
Auftakt zur Neocom: Handel fordert schnelles Internet
„Die Digitalisierung des Einzelhandels steht und fällt mit einer leistungsfähigen Internetanbindung. Mit langsamen Verbindungen lassen sich weder Online-Shops noch Social-Media-Aktivitäten professionell betreiben. Nicht nur etablierte Technologien wie die längst selbstverständliche Kartenzahlung im Laden sind heute von zuverlässigen Datenleitungen abhängig. Die Händler benötigen leistungsfähige Funknetze auch für viele ihrer lokalen Serviceangebote“, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. In einer aktuellen HDE-Umfrage unter 900 Handelsunternehmen zeigen sich 39 Prozent der Einzelhändler mit den Internet-Bandbreiten, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht zufrieden. In ländlichen Gebieten ist die Unzufriedenheitsquote mit rund 50 Prozent überdurchschnittlich hoch. Auf dem Land nutzen nur 17 Prozent der befragten Händler Geschwindigkeiten von mehr als 50 Mbit/s bereit. Ein Viertel greift auf Leitungen mit weniger als 8 Mbit/s zurück.
Die HDE-Umfrage macht außerdem deutlich, dass die Versorgung in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohner deutlich besser aussieht: Hier sind immerhin zwei Drittel der Unternehmen mit dem Tempo zufrieden. Dort nutzt auch bereits ein Drittel Geschwindigkeiten über 50 Mbit/s. Tromp: „Wir brauchen die flächendeckende Breitbandversorgung. Derzeit sind viele ländliche Regionen abgehängt.“ Das von der Bundesregierung verabschiedete Ziel, bis zum Jahr 2018 eine Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde im Download zu garantieren, greife zu kurz. Deshalb fordert der Handel eine Beschleunigung des Glasfaserausbaus. Klein- und Mittelstädte sowie der ländliche Raum müssen beim Breitbandausbau Vorrang haben. Um den Handelsstandort Innenstadt zu stärken, sind Städtebaufördermittel für den Ausbau der digitalen Infrastruktur nötig.
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