Aktuelle GfK-Studie
Aufwärtstrend des Konsumklimas hält an
Die Bundesbürger sehen die heimische Konjunktur auch im späten Frühjahr 2017 klar im Aufwind. Dies belegt der Anstieg der Konjunkturaussichten im Mai auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch. Davon kann auch die Einkommenserwartung mit einem weiteren Anstieg auf ohnehin sehr hohem Niveau profitieren. Die Anschaffungsneigung büßte zwar ihre Gewinne aus dem Vormonat wieder ein, erzielte aber auch im Mai im historischen Vergleich einen hohen Wert und belegt damit ebenfalls die gute Stimmung unter den Verbrauchern.
Konjunkturerwartung klettert auf Zwei-Jahres-Hoch
Aus Sicht der Verbraucher läuft der deutsche Konjunkturmotor zunehmend runder. Der Indikator Konjunkturerwartung legt mit einem Plus von 4,3 Zählern zum dritten Mal in Folge zu und steigt auf 34,8 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit genau zwei Jahren. Zuletzt stand der Konjunkturindikator mit 38,3 Punkten im Mai 2015 besser da.
Die deutschen Konsumenten sehen die heimische Konjunktur trotz weltwirtschaftlicher Risiken auch in den kommenden Monaten auf Wachstumskurs. Auch die Verunsicherung über den weiteren wirtschaftspolitischen Kurs in den USA und die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen ändern daran bislang nichts.
Dieser Optimismus hat aber auch einen realen Hintergrund: Nach den ersten vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem letzten Quartal 2016 um 0,6 Prozent gestiegen und damit etwas stärker als in den beiden Vorquartalen, als Zuwächse von 0,2 bzw. 0,4 Prozent zu Buche standen. Dabei kamen die positiven Impulse nach Aussage des Statistischen Bundesamtes sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland.
Einkommenserwartung stabilisiert sich auf sehr hohem Niveau
Gestützt durch zunehmende Konjunkturaussichten kann auch die Einkommenserwartung noch einmal zulegen. Der Indikator weist 58,5 Punkte auf, was einem Plus von einem Punkt gegenüber April entspricht. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Juni 2016 mit 59,6 Punkten gemessen.
Damit kann der Einkommensindikator sein ohnehin sehr gutes Niveau noch einmal leicht übertreffen. Vor allem die nach wie vor exzellente Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt nährt diesen Optimismus. So ging auf der einen Seite die Zahl der Erwerbslosen im April auf knapp 2,6 Millionen zurück. Auf der anderen Seite steigt die Zahl der Erwerbstätigen weiter kräftig an.
Anschaffungsneigung büßt Gewinne des Vormonats wieder ein
Von den steigenden Konjunktur- und Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung in diesem Monat nicht profitieren. Der Indikator verliert 4,5 Zähler und weist nun 55,7 Punkte auf. Damit büßt er die Gewinne aus dem Vormonat nahezu komplett ein. Dennoch bleibt die Konsumlaune der Deutschen damit im historischen Vergleich betrachtet sehr ausgeprägt.
Eine auf Wachstumskurs befindliche Wirtschaft sowie glänzende Beschäftigungsaussichten lassen die Arbeitnehmer optimistisch in die Zukunft blicken. Die Angst vor Jobverlust ist nach wie vor sehr gering und damit die Planungssicherheit entsprechend groß. Folglich steht den Verbrauchern auch mehr Geld für größere Anschaffungen zur Verfügung.
Konsumklima setzt Aufwärtstrend fort
Nach 10,2 Zählern im Mai prognostiziert GfK für Juni einen Anstieg auf 10,4 Punkte. Damit befindet sich die Konsumstimmung in Deutschland wieder klar im Aufwärtstrend. GfK bestätigt seine zu Beginn des Jahres vorgenommene Prognose, wonach der reale private Konsum in diesem Jahr um etwa 1,5 Prozent steigen wird. Somit wird die Binnennachfrage auch 2017 eine wesentliche Stütze der deutschen Konjunkturentwicklung sein.
Risiken drohen für die Verbraucher in erster Linie durch mögliche wirtschaftspolitische Schocks von außen, wie zum Beispiel verstärkte protektionistische Tendenzen in den USA. Sollten die Exporte durch Handelsschranken bzw. höhere Zölle für Deutschland erschwert werden, könnte dies dazu führen, dass vor allem Beschäftigte in stark exportorientierten Unternehmen wieder stärker um ihren Job fürchten. Die Folge wäre eine größere Zurückhaltung bei Anschaffungen. Dies würde unmittelbar das Konsumklima beeinträchtigen.
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