Aktuelle EHI-Studie
Bargeld kommt zunehmend aus der Mode
Insgesamt rund 465 Mrd. EUR sind im vergangenen Jahr im stationären Handel hierzulande über die Kasse gereicht worden. Wobei dieser Ausdruck in den meisten Fällen inzwischen sinnbildlich zu verstehen ist: Nur noch rund 37,5 % des Umsatzes nahmen die Einzelhandelsgeschäfte laut aktueller EHI-Studie 2022 in Form von Bargeld ein. Zum Vergleich: Noch 2019 lag dieser umsatzmäßige Anteil bei 46,5 % und somit der deutlichen Mehrheit der Bezahlvorgänge.
Die meisten Kaufbeträge werden inzwischen mit Karte gezahlt. Deren Umsatzanteil von insgesamt 59,7 % teilt sich auf in 6,1 % Sepa-Lastschrift, 8,2 % Kreditkarte und 41,9 % Girocard. Eine relativ geringe Bedeutung haben im Vergleich dazu Handelskarten (0,6 %) und der Kauf auf Rechnung (2,2 %).
Kaum messbar mit unter 0,1 % Umsatzanteil ist bislang Paypal als Zahlungsmittel im stationären Handel. Laut EHI könnte sich das künftig ändern: Für Paypal liege großes Potential im stationären Handel, heißt es in der Studie. Und weiter: "Schon heute kann es in manchen mobilen Anwendungen als Zahlungsart hinterlegt werden. Allerdings werden sowohl PayPal als auch Kreditkarten aufgrund der vergleichsweise hohen Gebühren vom stationären Handel nicht präferiert. Die Händler befürchten, dass die hohen Zahlungsverkehrskosten des E-Commerce künftig eher auch im stationären Handel Platz greifen, als dass der umgekehrte Effekt eintritt. In jedem Fall wird die Mehrkanalfähigkeit der Zahlungssysteme immer mehr zum Erfolgsfaktor für die Systembetreiber und auch die Handelsunternehmen denken mittlerweile bei der Auswahl von Zahlungsdienstleistern zunehmend kanalübergreifend."
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