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Geldbörsen werden digital

Wallets gewinnen beim Bezahlen an Bedeutung

Elektronische Geldbörsen auf dem Smartphone, sogenannte E-Wallets, gewinnen beim Bezahlen sowohl im stationären Handel als auch im E-Commerce eine immer größere Bedeutung. Details dazu liefert dazu das EHI Retail Institut, das dafür mehrere Studien ausgewertet hat.

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593 Mio. mobile Bezahlvorgänge (bei knapp 8 Mrd. kartengestützten Bezahlvorgängen) gab es nach Schätzungen und Berechnungen des EHI im Jahr 2023 in den Märkten und Geschäften des deutschen Einzelhandels.

Davon entfielen zwischen 60 und 65 Prozent auf die Wallet-Lösungen Apple Pay und 25-30 Prozent auf Google Pay. Den Rest (5-15 Prozent) teilen sich weitere mobile Bezahllösungen wie die Sparkassen-App oder die der Genossenschaftsbanken, Bluecode, Payback Pay, Samsung Pay, internationale Verfahren (Alipay, WeChat Pay) oder auch handelseigene Lösungen wie Lidl Pay oder die Bezahlvarianten in den Apps von Edeka, Famila und – nach dem Ausstieg bei Payback – künftig auch der Rewe.

Das Potenzial ist für Wallets und für das mobile Bezahlen insgesamt aber noch ungleich größer: 71,5 Prozent aller kartengestützten Transaktionen im stationären Einzelhandel (7,906 Mrd.) werden aktuell kontaktlos mit physisch vorgehaltenen Karten, 21 Prozent sogar noch durch physisches Einlesen der Karte an einem Zahlungsterminal abgewickelt. Rund 7,5 Prozent sind aber bereits mobile Bezahlvorgänge – Tendenz stark steigend.

Die Kundschaft favorisiert aktuell klar Wallets, da in diesen verschiedene Bezahlmöglichkeiten hinterlegt werden können, so z. B. bei Apple Pay verschiedene Kredit- und Debitkarten, aber auch die Girocards der Sparkassen. Hier haben die Kundinnen und Kunden entsprechend ihrer Kartenausstattung eine Wahlfreiheit, die offensichtlich sehr geschätzt wird.

„Die Wallet-Lösungen werden von internationalen Anbietern dominiert, was die Akzeptanz für den Handel grundsätzlich teuer macht – wenn dort vor allem Kreditkarten hinterlegt werden. Hier präferiert der Einzelhandel ein noch stärkeres Engagement für die Girocard“, erklärt Payment-Experte Horst Rüter vom EHI.

Platzhirsch Paypal

Im E-Commerce ist man beim Thema Wallets mit Paypal schon deutlich weiter. 27,7 Prozent aller Online-Umsätze laufen über die Bezahllösung des US-Unternehmens, wobei Deutschland nach den USA einer der stärksten Märkte des Wallet-Pioniers ist. Deutlich schwächer ist noch das Bezahlen via Amazon Pay, bei der die im Amazon-System hinterlegte Bezahlart auch für das Bezahlen in anderen Geschäften genutzt werden kann.

Die Studie „E-Commerce Markt Deutschland 2024“ von EHI und ECDB weist für Wallets in Onlineshops eine Akzeptanzquote von 96 Prozent aus, wobei 19 von 20 Händlern Paypal als Zahlungsart anbieten. Amazon Pay ist bei jedem vierten Onlinehändler nutzbar. Aber auch Apple Pay und Google Pay gewinnen, ausgehend von ihrem Erfolg im stationären Handel, im E-Commerce weiter an Bedeutung. So beabsichtigen nach der EHI-Studie „Online Payment 2024“ fast die Hälfte aller befragten Unternehmen (48,3 Prozent) eine Integration von Apple Pay und immerhin noch 37,9 Prozent von Google Pay innerhalb der nächsten Monate. Die befragten Unternehmen sehen Paypal, Apple und Google unter den Top-Akteuren bei der Entwicklung des Online-Payments – noch vor den Kreditkartenunternehmen und der Deutschen Kreditwirtschaft.

Schon jetzt sind die vier genannten Wallet-Anbieter sehr präsent. Nach Platzhirsch Paypal ist innerhalb der 1.000 größten Onlineshops Apple Pay auf den zweiten Platz geklettert und hat Amazon Pay auf Platz drei verdrängt. Damit bieten mehr als ein Viertel der Shops Apple Pay an, was einer Steigerung von 11,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch Google Pay konnte mit einem Plus von 6,3 Prozentpunkten (auf 14,2 Prozent) zulegen.

7. Januar 2025 von Jürgen Wetzstein

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