Paukenschlag in der Schweiz
Beat Zaugg muss bei Scott Sports den Hut nehmen
Der Schritt kommt nicht unerwartet. Hinter vorgehaltener Hand wurde nicht zuletzt nach der Meldung, dass Mehrheitsaktionär Youngone viele weitere Millionen EUR in das Unternehmen pumpen musste velobiz.de berichtete , über weiterreichende personelle Veränderungen gemunkelt.
Jetzt wurde offenbar die Reißleine gezogen. Der Verwaltungsrat des Schweizer Fahrrad- und Skiherstellers Scott hat beschlossen, Beat Zaugg (68) mit sofortiger Wirkung freizustellen, um „die Entwicklung von Scott zu einem Weltklasse-Hersteller von Fahrrädern und anderen Outdoor-Sportkategorien voranzutreiben", wie es wohlformuliert in einer Pressemitteilung heißt.
Als Nachfolger tritt Juwon Kim an, der seit dem Jahr 2022 Mitglied des Verwaltungsrats der Scott Corporation ist. Kim verfügt über 17 Jahre Erfahrung im Investmentbanking bei verschiedenen internationalen Banken. Er war Mitbegründer eines Start-up-Unternehmens in Korea, bevor er zum Mehrheitsaktionär von Scott, Youngone, als Leiter der Bereiche Wachstumsstrategie und M&A kam. Ihm zur Seite stehen als Berater der ehemalige Derby-Cycle-Frontmann Mathias Seidler und Steve Meineke, der seit 2020 im Verwaltungsrat von Fox Racing sitzt.
In einem offiziellen Statement heißt es von Kihak Sung, Vorsitzender von Youngone und Mitglied des Vorstands der Scott Corporation, sagte: "Youngone ist ein starker Partner und langfristiger Aktionär von Scott. Wir glauben fest an Scott, seine hochmodernen Produkte sowie an das Engagement und die Qualität seiner Mitarbeiter. Mit diesem Wechsel wird sich Scott bemühen, in Zukunft Wachstum und Marktanteile zu gewinnen und die derzeitige Krise in der Branche hinter sich zu lassen."
Beat Zaugg wehrt sich
Unterdessen hat sich Beat Zaugg zu Wort gemeldet. Er macht Verfahrensfehler geltend und sieht sich nach wie vor als CEO des Unternehmens. Die Meldung zu seiner Absetzung sei von einer PR-Agentur lanciert worden, um ihn und die Angestellten von Scott Sports zu demoralisieren, so sein Vorwurf. Die Reaktion auf dieses Dementi erfolgte seitens der Youngone Corporation umgehend: Das Unternehmen verfüge über eine Mehrheit im Verwaltungsrat, sei damit rechtlich befugt, den CEO von seinen Pflichten zu entbinden und einen Nachfolger zu bestimmen und habe Beat Zaugg auch korrekt über die entsprechende Entscheidung informiert.
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