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Redaktion führt neue Simulations-Software ein

bike 1/08: Tests werden künftig noch wissenschaftlicher

Ist denn schon Saison? Wer die neue Ausgabe der bike in den Händen hält, könnte sich das durchaus fragen, denn der gefühlte Umfang deutet eher auf eine April- als auf eine Januar-Ausgabe hin. Doch dann fällt auch schon der Auslöser der Verwirrung aus dem Heft heraus: der neue Katalog von Direktversender Canyon mit stattlichen 148 Seiten Umfang. In der nun halb so dicken bike finden sich dennoch einige interessante Themen. Im Mittelpunkt stehen dabei diesmal nicht die Tests selbst, sondern eine ausführliche Erklärung, wie Testergebnisse zu Stande kommen.

Wie testet bike?

Die bike-Redaktion weiß um die Bedeutung ihrer Tests für die Fahrradbranche: „Respektiert, gefürchtet, manchmal gehasst“, schreibt Technik-Ressortchef Markus Greber in der Einleitung zu seinem achtseitigen Artikel über die Testmethoden des Magazins. Anlass für den ausführlichen Einblick in sein Testlabor ist die Einführung einer neuen Version der redaktionseigenen Software Igorion, die nicht mehr nur bestimmte Fahrzustände praxisnah simulieren könne, sondern nun auch noch die Auswirkungen des Kettenzugs auf den Hinterbau in die Berechnung einfließen lässt. „Mit der neuesten Generation der Simulationstechnik bleibt auch die letzte Frage nach der Fahrwerkseffizienz nicht mehr unbeantwortet“, schreibt Greber. Daneben gibt es eine detaillierte Aufschlüsselung, wie Bewertungspunkte zustande kommen. Was dabei letztendlich immer noch zähle sei der Fahreindruck der bike-Tester, die ausführlichen Labortests seien schlussendlich lediglich eine „Rückversicherung“ für die Erkenntnisse aus dem Praxistest.

Fraktionsspaltung

All Mountain ist bei der bike ab 2008 nicht mehr einfach nur All Mountain. „Bereits auf den Herbstmessen kristallisierte sich heraus, dass die Kategorie All Mountain nicht mehr so einfach zu fassen ist“, schreibt die Redaktion. Das Segment teile sich zunehmend auf in leichte Racer für Marathons und sportliche Touren und in Bikes, die satte Federwege und Freeride-Ambitionen mit etwas mehr Gewicht erkaufen. Bei bike heißen die Kategorien deshalb künftig „All Mountain Sport“ und „All Mountain Plus“. In erst genannter Kategorie stellten sich nun zehn Modelle aus der Luxusklasse dem Test der bike. Testsieger mit der Note „Super“ wurden Specialized mit dem Stumpjumper Pro („bergauf sehr gut, bergab das schnellste“) und Scott mit dem Genius („zwar nicht superleicht, aber souverän in jeder Fahrsituation“).

Langzeit-Eindrücke

In der letzten Ausgabe schilderten bereits sieben bike-Mitarbeiter die Langzeit-Eindrücke von ihren Bikes in diesem Jahr. In der aktuellen Ausgabe wurde nun noch über die zweite Hälfte des Testfelds berichtet. Insgesamt lieferten die Bikes mit einer Jahreslaufleistung zwischen 1800 und 5832 Kilometern für wenig und wenn, dann meist leicht zu behebenden Ärger. Einzig das Enduro Pro SL von Specialized sorgte bei bike-Tester Hans Voglsamer für Verdruss: Während einer Laufleistung von 2700 km musste fünfmal die Kartusche der Specialized-eigenen Federgabel wegen kontinuierlichem Luftverlust getauscht werden. Der hintere Dämpfer hielt zwar länger, war aber am Ende der Saison ebenfalls reif zum Austausch. Aber auch die weitere Ausstattung am 7000 Euro teuren Bike konnte wohl nicht so recht überzeugen.

Werkzeug für Hobby-Schrauber

Über 600 Bikes werden in der Werkstatt von bike jedes Jahr zerlegt und wieder zusammen geschraubt. Da kommt natürlich auch einiges an Erfahrung zur Qualität von Werkzeugen zusammen. Mit diesem Hintergrund hat die Redaktion in der aktuellen Ausgabe sechs Werkzeugsets für Hobby-Schrauber unter die Lupe genommen. Testsieger als „Ausstattungswunder“ und „qualitativ besonders hochwertig“ wurde mit der Note Super der 138 EUR teure Satz Profi der MCG-Marke Super-B. „Super“ fanden die Tester auch den ebenfalls Profi genannten Satz (EVK: 119 EUR) der Shimano-Marke Pro, der einzig durch die etwas weniger üppige Ausstattung auffiel. Der teuerste Satz im Testfeld, das 200 EUR teure BK-2 Basic Kit von Park Tool (Vertrieb: Grofa), konnte hingegen weniger überzeugen. Hier störten sich die Tester am teilweise „gestanzten, nicht gummierten und scharfkantigen“ Werkzeug sowie an der „spartanischen Ausstattung“.

10. Dezember 2007 von Markus Fritsch

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