Bike 4/08: Testmarathon für Reifen, Fullys und Bikeshops
Bei Fullys spielt im Bereich um 2000 EUR die Musik, zumindest was laut einer Umfrage die Ausgabebereitschaft der Bike-Leser anbelangt. Grund genug für die Bike-Redaktion, sich in dieser Liga einmal genauer umzusehen. Insgesamt 20 Bikes zwischen 1849 und 2299 EUR traten zum Vergleichstest an. Das Starterfeld ist vielschichtig und reicht von Versandmarken wie Canyon, Red Bull oder Radon über deutsche Schmieden wie Trenga De, Focus oder Hai bis hin zu den amerikanischen Traditionsfirmen wie Trek oder Specialized.
„Den Überblick zu behalten ist schwierig“, heißt es als Fazit. Negative Ausreißer gibt es keine, wohl jedoch Modelle, die „positiv oder negativ im Gedächtnis bleiben“, wie Bike-Autor Christoph Listmann schreibt. Einen positiven Eindruck hinterließ auf alle Fälle das AMS Pro K24 von Cube („ausgereiftes Sport Bike mit großem Einsatzbereich und gelungener Ausstattung“), das als Testsieger mit der Note „sehr gut“ ausgezeichnet wurde. Weitere sieben Modelle kamen ebenfalls mit „sehr gut“ ins Ziel: Super Bud SL von Focus („eine runde Sache für Singletrail-Liebhaber“), RT Actinum 7500 von Ghost („ausgewogen und narrensicher“), QLT Race 7.0 von Radon („mit vielen Stärken und wertigen Parts“), NPL-600 von Red Bull („mit harmonischem Fahrwerk, edel ausgestattet“), Fluent ES von Stevens („eines der besten Bikes dieser Gruppe“) und Top Fuel 8 von Trek („echtes Race-Fully“).
Fremdgehen führt zu Enttäuschungen
Geringer Rollwiderstand und bestmöglicher Grip: Diesen Gegensatz haben Reifenhersteller zu überwinden. Bei zwölf aktuellen Reifenmodellen hat Bike nachgeforscht, inwieweit dies den Herstellern gelungen ist. Eines vorneweg: Durchgefallen ist kein Reifen im Test. Alle Reifen kamen mit der Note „sehr gut“ oder sogar mit „super“ durch, wie der Racing King 2,2 von Continental und Nobby Nic 2,25 von Schwalbe. Allerdings sollten die Fahrer die getesteten Reifen auch nur für die angegebenen Einsatzzwecke nutzen, ansonsten seien Enttäuschungen nicht ausgeschlossen.
Im Tubeless-Bereich hatte Racing Ralph von Schwalbe mit der Note „super“ die Nase vorn vor dem Modell High Roller 2.35 von Maxxis, das mit „sehr gut“ benotet wurde.
Unterhemden im Schwitzkasten
In Labor und Praxis mussten sich zehn Unterhemden beweisen. Große Unterschiede auf den ersten Blick festzustellen, fiel den Testern dabei schwer. Schließlich werden vorzugsweise Materialien wie Polypropylen oder Polyester verwendet. Unterschiede gibt es jedoch bei den Herstellungsverfahren, mit denen erreicht werden soll, dass der Körper bei Belastung gekühlt, in passiven Phasen jedoch nicht auskühlt. Überzeugt hat im Test der schwedische Anbieter Craft mit dem Modell Pro Cool T Mesch, das als einziges Unterhemd die Testnote „super“ einheimste („Shirt mit bester Kühlung und guter Trocknungsphase“). Die Note „sehr gut“ erhielten Gonso mit Enrico, Bio Racer mit T-Shirt KM, Odlo mit Crew Neck Cubic, Rono mit Bodymesh T-Shirt, Schiesser mit Extreme Shirt und X-Bionic mit Bionic Energizer Shirt.
Klassenunterschiede bei Bikeshops
Vier Adressen in München wurden zum Shop-Test aufgesucht. Zwei Extreme offenbarten sich dabei, die bedenkenswert sind: Überzeugend stellte sich die Radlbauer-Filiale in der Paul-Heyse Straße dar. Sowohl Werkstatt als auch Beratung waren nahezu tadellos. Ein insgesamt positives Fazit für den Fachmarkt. Demgegenüber stand ein Besuch bei einem kleineren Bikeshop im Münchner Stadtteil in Haidhausen: Sowohl in der Beratung als auch in der Werkstattleistung wurde die Note „mangelhaft“ erteilt. Und das hatte Gründe: 20 EUR wurde z.B. für eine Inspektion verlangt und dabei kein einziger der versteckten zwölf Mängel entdeckt. Dabei waren u.a. Mängel zu beseitigen, die leicht zu erkennen gewesen wären, wie z.B. ein nicht sauber im Lenker geklemmter Vorbau oder ein zu lose am Gabelschaft geklemmter Vorbau.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.