CES in Las Vegas: Teil II
Bike-Zubehör, wahrlich keine Gadgets
Livall präsentierte einen Helm mit eingebautem Brems- und Rücklicht, sowie integrierten Blinkern.
Noch einen Schritt weiter geht ConnectLab (
https://connectlab.co
) aus Mailand. Das Rücklicht Dots, das auch bereits auf der Eurobike zu sehen war, integriert ein GPS-Modul fürs Tracking und einen Beschleunigungssensor für das Erkennen von Stürzen. Dots wurde von der CTA mit einem Innovations-Award ausgezeichnet, was erneut beweist, dass die Radbranche in Las Vegas angekommen ist.
Ohne Schwungrad
Geht man einmal von der Fahrradbranche einen Schritt weg, so fanden sich auf der CES weitere, spannende Innovationen, die entweder die gleiche Zielgruppe interessieren oder in ähnlicher Form auch für das Radfahren spannend werden.
Der Top Act in dieser Kategorie heißt TrueKinetix. Auch dieses Produkt erhielt einen Innovation Award der CTA. Es handelt sich um ein Trainingsrad, das ohne Schwungrad auskommt. Der Widerstand wird durch einen Elektromotor erzeugt und das garantiere – so eine Standmitarbeiterin – ein wesentlich echteres Fahrgefühl. Der Strom, den der Motor braucht, wird natürlich durch den Fahrer erzeugt.
Fahrradschreibtisch
Spektakulär, aber mit fraglicher Alltagstauglichkeit präsentierte Acer einen Fahrrad-Schreibtisch. Der eKinekt BD3 soll mit 1000 Euro durchaus erschwinglich sein. Während der Arbeit am Laptop strampelt man gemütlich vor sich hin und lädt dadurch das eigene Smartphone auf. „Bei uns haben viele Kollegen ein Fitnessgerät unter dem Tisch“, verrät die Marketing-Leiterin in einem Großkonzern. Oft ist es das Walking Pad von King Smith Fitness, das in Las Vegas in der zweiten Auflage vorgestellt wurde. Insofern kann man gespannt sein, ob das Acer-Angebot vom Markt angenommen wird.
Bleibt noch einer der Kernbereiche der diesjährigen CES, das Thema Augmented Reality. Den AegisRider kennt man bereits von der Eurobike. Der smarte Motorradhelm aus der Schweiz blendet Fahrdaten und Routeninformationen im Heads Up Display ein, ohne dass der Fahrer den Blick von der Straße nehmen muss.
Ostloong
Etwas Ähnliches zeigte das ebenfalls aus der Schweiz stammende Unternehmen Ostloong. Es handelt sich um eine Sportbrille mit Augmented Reality. Im ersten Anlauf haben die Eidgenossen das für den Skifahrer konzipiert, aber natürlich sind die Nutzungsanforderungen für Radfahrer ganz ähnlich. Insofern darf man sich das ruhig genauer anschauen.
Gleiches gilt für die neuen Sportbrillen von Ampere. Sie lassen sich dimmen, so dass nur so viel Licht durchscheint, wie der Fahrer möchte. Integriert sind Mikrofon und Kopfhörer und ein System namens Huddle, das es erlaubt direkt mit den Mitfahrern zu sprechen. Ein integriertes WalkieTalkie also.
Fazit
Die CES in Las Vegas steckt inzwischen voll von BikeTech. Und die Nachfrage wird in den nächsten Jahren ansteigen. Die hohe mediale Aufmerksamkeit macht die CES zu einer spannenden Plattform für den Sprung über den Teich. Außerdem gibt es Kooperationspartner ohne Ende. Nur ein Beispiel: Das französische Konzept Moonbike, eine Art Moped für den Schnee aber viel kleiner und leichter als ein klassisches Schneemobil, wird von Bosch gefertigt.
Flagge zeigen?
Wäre es nicht spannend, einen Gemeinschaftsstand deutscher Anbieter auf der CES zu etablieren? BikeTech made in Germany, eventuell powered by Eurobike. Der innovative Tech-Standort Deutschland könnte in den USA Flagge zeigen für einen Technologiebereich der mehr ist, als Auto. Dieses Jahr war das nicht so. VW hatte den auffälligsten Stand auf der Central Plaza und Oliver Zipse, der Chef von BMW, hielt eine der Keynotes, ohne das Rad als Mobilitätslösung auch nur zu erwähnen.
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