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Sorgt im Moment in der Steiermark für kontrovers geführte Diskussionen.
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Stolpersteine bei Fahrradförderung in Österreich:

Das Projekt Steirererbikes gerät zwischen die Fronten

Steiermarks Landesverkehrsrätin Kristina Edlinger-Ploder hatte im vergangenen Jahr die Förderung des Radverkehrs zu einem zentralen Thema ihrer Politik gemacht. Dabei machte sich die Politikerin auch auf die Suche nach einem steirischen Fahrradproduzenten und wurde im Wörschacher Unternehmer Harald Scherz fündig. Begleitet von viel Medienaufmerksamkeit wurde das sogenannte Steirerbike auf die Bahn gebracht, das jetzt in Serie geht. Das Engagement der Politikerin, auch finanzieller Art, für das neue Rad stößt jetzt aber auch auf Widerstand, insbesondere bei politischen Gegenspielern, die hinter dem Steirerbike einen „billigen Werbe-Gag“ vermuten.

Sorgt im Moment in der Steiermark für kontrovers geführte Diskussionen.Auf dem Dachstein wurde das Steiermark mit großer Medienaufmerksamkeit erstmals präsentiert: links Harald Scherz mit Kristina Edlinger-Ploder

Drei Millionen Euro hat die Landesrätin im vergangenen Jahr für Maßnahmen und Projekte zur Förderung der Fahrradnutzung im Alltag bereitgestellt. Dazu kommen noch rund zwei Millionen EUR für den Radwegebau. Ziel war es, über Imagekampagnen das Radfahren im Alltag zu fördern, aber auch Hemmnisse für Radfahrer zu beseitigen und das Radfahren in den Ballungszentren attraktiver zu gestalten, wie z.B. durch mehr und sicherere Abstellanlagen oder mehr Kapazitäten zur Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Zuge dieser Planungen, stellte sich auch die Frage, ob es in der Steiermark eine Fahrradproduktion gibt, bei der zumindest ein Teil der Wertschöpfung regional stattfindet. Dabei stieß die Landesrätin auf den Unternehmer Harald Scherz. Der Sportartikelhändler überlegte offenbar schon länger, eine eigene Fahrradproduktion zu starten. Mit der Unterstützung des Verkehrsressorts des Landes Steiermark wurden diese Überlegungen in die Tat umgesetzt. Bereits im Herbst konnten die ersten Prototypen des Steirerbikes vorgestellt.

Die Lokalpresse nahm sich der Story dankend an, schließlich war die Steiermark mit der Produktion der Puch-Fahrräder, die vor genau 20 Jahren eingestellt wurden, einmal eine Hochburg des Fahrradbaus in Österreich. Mindestens 1000 Räder pro Jahr will Scherz in der Anfangsphase verkaufen, eine Produktionshalle wird momentan gebaut und acht zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.

Gegenwind aus der Politik

Was sich wie der Beginn einer Erfolgsstory anhört, hat in den vergangenen Tagen Gegenwind aus den politischen Reihen bekommen. Vor allem, dass Ende des Jahres in einer Online-Aktion 700 Steirerbikes für subventionierte 199 EUR an den Mann bzw. die Frau gebracht wurden, stößt den Medien mächtig auf. Man rechnet vor, dass diese Aktion (ausgehend vom angegebenen Endverbraucher-Verkaufspreis von 599 EUR) rund 280.000 EUR an Steuergeldern verschlungen habe. Zudem wird bemängelt, dass am Rad nur wenig „Handmade in Steiermark“ sei, da die meisten Teile des Rad aus Fernost bezogen würden. Und weiter in der Kritik: Das Rad sei überteuert und gleichwertig von anderen Anbietern für 349 EUR zu bekommen.

Fahrradproduzent Scherz hält in einem Bericht in der Lokalpresse entgegen: "Wir stecken in der Anfangsphase und es laufen Gespräche, dass wir etwa die Rahmen für die Räder direkt von Unternehmen aus der Region beziehen. Aber natürlich kommen auch Teile aus Fernost - das geht nicht anders, sonst ist man in einem Jahr wirtschaftlich tot. Ich weiß nicht, wie realitätsfremd da agiert wird." Zudem seien die angegebenen Summen nicht korrekt.

Scherz hat sein Steirerbike-Programm für 2008 unterdessen erweitert. Zu den Trekkingbikes in Damen- und Herrenvariante kommen zwei Hardtails sowie ein Cross-Trekkingrad hinzu. Zudem bietet Scherz künftig auch das Additive-Bike mit den in den Rahmen integrierten Gepäcktaschen an.

7. Januar 2008 von Jürgen Wetzstein

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