
Studie zeigt gute Verzögerungswerte
Dekra attestiert Lastenrädern sichere Bremsleistungen
Bremsen müssen an Lastenrädern mitunter Höchstleitungen erbringen. Je nach Bauart geht die zulässige Gesamtmasse in den Bereich von mehreren hundert Kilogramm. Die DEKRA, nach eigenen Angaben weltweit größte unabhängige nicht börsennotierte Sachverständigenorganisation im Bereich Prüfung, Inspektion und Zertifizierung, hat nun im Rahmen ihrer Unfallforschung bei fünf unterschiedlichen Bauarten von Lastenrädern die Bremsleistung in unterschiedlichen Beladungszuständen genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurden neuwertige, aber auch Testkandidaten mit großer Laufleistung und entsprechendem Komponentenverschleiss untersucht.
Das Ergebnis: „Insgesamt waren die durchschnittlichen Bremsleistungen durchaus überzeugend“, so DEKRA-Unfallforscher Luis Ancona. „Mit Verzögerungswerten von 4,4 bis 7,7 m/s² im unbeladenen Zustand bewegten sie sich teilweise in dem Bereich, der von Kraftfahrzeugen gesetzlich gefordert ist.“ Bei den klassischen Long-John-Modellen wurden bei einzelnen Bremsungen sogar Verzögerungswerte von bis zu 8 m/s² erzielt.
Zwar gingen mit zunehmender Beladung die Verzögerungswerte um bis zu 22 % zurück, lagen aber immer noch auf einem vergleichsweise guten Niveau. Bei einem Long-John-Modell wurde beispielsweise trotz 225 kg Gesamtgewicht ein Verzögerungswert vom 6,07 m/s² gemessen.
„Oft stammen die verbauten Bremssysteme aus dem normalen Pedelec-Segment, obwohl Lastenräder ein deutlich höheres Gesamtgewicht haben. Unsere Tests zeigen, dass diese Bremsen zwar ausreichen können, doch der Einsatzzweck und die Topografie sollten auf jeden Fall immer in die Entscheidung mit einfließen“, erklärt DEKRA-Experte Ancona. Neben ausreichend dimensionierten Bremsscheiben sei zudem vor allem auch der Wartungszustand maßgeblich für eine sichere Bremsleistung: „Der Verschleiß ist bei Lastenrädern ungleich höher als bei normalen Pedelecs, die nur eine Person transportieren. Für die Sicherheit ist es deshalb entscheidend, Bremsscheiben und Bremsbeläge regelmäßig zu überprüfen und, wenn nötig, rechtzeitig auszutauschen.“
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