Dekra Verkehrssicherheitsreport
Pedelec-ABS-Bremssystem spielt seine Stärken aus
Im Rahmen des Dekra Verkehrssicherheitsreports hat die Dekra verschiedene, gängige Pedelec-Bremssysteme miteinander verglichen. Die Tests wurden auf dem dem Gelände des Dekra Technology Centers am Lausitzring getestet.
Die sechs Versuchsräder waren vor dem Test im Alltagsgebrauch, Reifendruck und Zustand der Bremsen wurden vorab geprüft. Folgende Bremssysteme waren an den Rädern verbaut:
City-Rad: Felgenbremse vorn, Rücktrittbremse hinten, Trekking-Rad: Felgenbremse vorn und hinten, Mountainbike 1: Felgenbremse vorn und hinten, Mountainbike 2: Scheibenbremse vorn und hinten, S-Pedelec: Scheibenbremse vorn und hinten und Pedelec: Scheibenbremse mit ABS vorn, Scheibenbremse hinten
"Vergleichbar sind die Bremssysteme nur, wenn auch die Reifenaufstandsfläche ähnlich ist. Deswegen kamen Rennräder oder so genannte Fatbikes für den Vergleichsversuch nicht in Frage", erläutert DEKRA Unfallforscher Luigi Ancona.
Trocken und nass
Das Testszenario sah mehrere Bremsungen mit jedem Versuchsrad jeweils auf trockener und auf nasser Fahrbahn vor. Es wurde jeweils durch einen versierten Testfahrer aus 25 km/h mit maximal möglicher Verzögerung abgebremst. Bei den Bremsungen auf nasser Fahrbahn wurden die komplette Anlauf- und Fahrstrecke sowie der Bremsbereich, aber auch die Räder selbst und ihre Bremssysteme intensiv gewässert, um Regenwetter möglichst realistisch abzubilden.
Bei den Bremsungen auf trockener Fahrbahn boten alle Versuchsräder ansprechende Leistungen, kein System fiel deutlich ab. Unterschiede gab es dennoch: Den längsten Bremsweg hatte das Rad mit der Kombination aus Felgen- und Rücktrittbremse (gemittelt 4,55 Meter). Der kürzeste Bremsweg wurde beim S-Pedelec verzeichnet (3,66 Meter).
Auf nassem Untergrund waren die Unterschiede dagegen deutlich größer. Auch hier schnitt die Kombination aus Felgen- und Rücktrittbremse mit 5,53 Metern am schlechtesten ab. Am besten war hier das ABS-Pedelec mit 4,15 Metern. Der Unterschied zwischen dem längsten und dem kürzesten Bremsweg lag im "Regen" bei 1,38 Metern.
"Im Nassen verlängerte sich der Bremsweg bei allen Rädern um etwa 20 Prozent - mit Ausnahme des Pedelecs mit ABS", so Luigi Ancona. "Insbesondere auf nasser Fahrbahn bringt dieses System also deutlich erkennbare Vorteile."
Bei den Bremsungen im Trockenen wurden Verzögerungswerte zwischen 5,3 und 6,6 m/s² verzeichnet. Damit haben fast alle Fahrräder die für Kraftfahrzeuge geforderte Mindestverzögerung von 5,5 m/s² erreicht. Bei Nässe lagen die Verzögerungswerte noch zwischen 4,4 und 5,8 m/s². „Das ABS-Pedelec hat selbst bei Nässe also noch den von Kraftfahrzeugen geforderten Wert erfüllt“, heißt es von der Dekra.
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