Arbeitskräfte in globaler Lieferkette
Deuter startet Beschwerdeplattform als Pilotprojekt
Das Unternehmen Deuter versteht sich als Vorreiter in der verantwortungsvollen Beschaffung. Das neue Beschwerdesystem hilft der Firma, mit Arbeitskräften direkter und indirekter Zulieferer in Kontakt zu stehen. Das ist besonders wichtig, weil Fabrikbesuche vor Ort nicht immer uneingeschränkt möglich sind, zuletzt insbesondere während der Covid-19-Lockdowns. Über eine App können die lokalen Arbeitskräfte Probleme und Rechtsverstöße unkompliziert, anonym und über ihre direkten Vorgesetzten hinweg melden. Deuter kann diese dann einsehen und bearbeiten. In einem automatisierten Chat werden die Beschwerden aufgenommen und automatisch übersetzt. Erste Pilotprojekte sind in Fabriken in Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam angelaufen.
Beschwerdemöglichkeiten politisch erforderlich
Warum derartige Plattformen wichtig sind, erklärt Josua Ovari, Geschätftsührer von Atlat: „Einerseits soll unser Softwaresystem Gerechtigkeit für Arbeiterinnen und Arbeiter sicherstellen. Andererseits fordert das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz funktionierende Beschwerdemechanismen von Unternehmen, und auch für das kommende europäische Lieferkettengesetz scheinen sich die politischen Entscheidungsträger über die Bedeutung von Beschwerdemöglichkeiten einig zu sein. Außerdem wollen wir Unternehmen wie Deuter dabei helfen, die Einhaltung von Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerrechten auch in der tieferen Lieferkette zu steuern und über gesetzliche Anforderungen hinaus Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben zu verbessern.“ In Zusammenarbeit mit der sozialen Innovationsagentur Schoolab Vietnam hat Atlat die Arbeiter und Arbeiterinnen vorab zu der Plattform befragt, um deren Akzeptanz sicherzustellen.
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