GfK-Konsumklimastudie
Deutsche Verbraucher erholen sich vom Corona-Schock
Für das Konsumklima zeichnet sich gegenwärtig eine V-förmige Entwicklung ab: Auf einen scharfen Einbruch der Konsumstimmung folgt unmittelbar eine rasche Erholung. Das Konsumklima steigt zum dritten Mal in Folge spürbar an.
„Zum überaus positiven Verlauf trägt sicherlich die Reduzierung der Mehrwertsteuer bei. Die Verbraucher beabsichtigen offenbar, geplante größere Anschaffungen vorzuziehen, was dem Konsum in diesem Jahr hilft“, erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Ob das allerdings einen nachhaltigen Effekt hat, darf bezweifelt werden. Händler und Hersteller müssen sich darauf einstellen, dass sich die Konsumneigung wieder zurückbilden könnte, wenn ab Januar 2021 der ursprüngliche Mehrwertsteuersatz gilt.“
Diese Annahme ist nicht unbegründet. Denn im Vorfeld der letzten Mehrwertsteuererhöhung im Jahre 2007 kletterte die Anschaffungsneigung ebenfalls und es kam zu vorgezogenen Käufen. Mit Inkrafttreten der höheren Steuer jedoch fiel der Indikator rasch wieder auf sein ursprüngliches Niveau zurück. Eine ähnliche Entwicklung sei im Januar 2021, wenn der alte Steuersatz wieder Anwendung findet, zu erwarten, so die Prognose der GfK.
Optimismus beim Verbraucher kehr zurück
Die Verbraucher gewinnen offenbar vermehrt den Eindruck, dass sich die deutsche Wirtschaft in einem überschaubaren Zeitrahmen erholen kann. Dies wird auch bei der positiven Entwicklung der Indikatoren „Konjunkturerwartung“, „Einkommenserwartung“ und „Anschaffungsneigung“ deutlich. Einen Beitrag soll auch das verabschiedete Konjunkturpaket mit umfangreichen Hilfen für Wirtschaft und Verbraucher leisten. Dass es so bleibt setzt allerdings voraus, dass die Infektionszahlen in Deutschland niedrig bleiben und eine zweite Welle ausbleibt. Denn ein weiterer Lockdown würde alle Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung sehr schnell zunichtemachen.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.