Sachverständiger zieht Vergleiche
Droht Elektrofahrrädern das gleiche Schicksal wie Mopeds und Mofas?
„1951 wurde ein kleiner 50 ccm Motor als Fahrradhilfsantrieb in Deutschland eingeführt. Es gab keine Beschränkung der Leistung oder der Höchstgeschwindigkeit. Er wurde an konventionelle Fahrradrahmen angebaut. Was sollte schon passieren?
Es entwickelte sich ein Moped-Markt. Motor-Pedal-Fahrzeuge wurde ein interessanter Geschäftszweig. Man entwickelt die Motoren und verstärkte die Rahmen. Unfälle nahmen zu, der Gesetzgeber drohte mit Eingriffen. Am 28. Mai 1954 stellte die Industrie fest, dass „eine undisziplinierte Weiterentwicklung des Mopeds ernste Gefahren in sich birgt“.
Man beschloss u. a. eine freiwillige Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 km/ h. In den Folgejahren wurden vor allem die Mopeds am besten verkauft, die schneller fahren oder die man leicht „frisieren“ konnte. Der Markt wurde gesetzlich geregelt und überwacht, der Absatz brach in den 60er Jahren zusammen.
Es folgte Ende der 60er Jahre das 25 km/h Mofa. Nun sollte alles besser werden, aber: In den Folgejahren wurden vor allem die Mofas am besten verkauft … (siehe oben). Der Markt wurde gesetzlich geregelt und überwacht, der Absatz brach in den 80er Jahren zusammen.
Jetzt gibt es Fahrräder mit additiver Motorunterstützung, die max. 250 W betragen darf und die „sich mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit progressiv verringert und beim Erreichen einer Geschwindigkeit von 25 km/h oder früher … unterbrochen wird“. Seit einigen Jahren werden vor allem die Pedelec’s am besten verkauft … usw. (siehe oben).
Wo führt das hin? Darf man eine solche Chance wie mit den Elektrorädern für die Fahrradbranche so leicht verspielen? Oder können beispielsweise seriöse Unternehmen etwas unternehmen? z.B. eine Resolution verfassen? Langfristiger denken?“
Ernst Brust
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.