Geschäftszahlen und Neuheiten
E-Bike-Zulieferer auf dem Weg aus der Talsohle
Ein Produktionsanstieg bei E-Bikes ist in der laufenden Saison bislang ausgeblieben. Das macht selbstverständlich auch der Zulieferindustrie zu schaffen. Die NCTE AG ist spezialisiert auf Sensortechnik, die vor allen Dingen auch an E-Bikes zum Einsatz kommt. Im soeben veröffentlichten Halbjahresbericht wirkt sich die aktuelle Marktsituation in der Fahrradbranche dramatisch aus. Denn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 gingen die Umsätze des Unternehmens in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 um 40 Prozent auf 1,823 Mio. Euro zurück. Daraus resultierte ein negatives Ergebnis von 699.000 Euro (Vorjahr: plus 317.000 Euro).
Auftragseingang wächst stark
Die Talsohle scheint aber erreicht, denn der Auftragseingang im ersten Halbjahr beträgt 1,582 Mio. Euro und verzeichnet damit einen Zuwachs von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsätze aus diesen Aufträgen werden teilweise noch für das zweite Halbjahr 2024, aber auch für die Jahre 2025/2026 erwartet. Aufgrund der andauernden Übergangsphase im E-Bike-Markt hat die NCTE AG ihre Jahresprognose angepasst. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024 wurde auf eine Spanne zwischen 4,7 Mio. Euro und 5,7 Mio. Euro gesenkt (bisher: „zwischen 6,0 Mio. Euro und 8,0 Mio. Euro”).
Trotz der Herausforderungen bleibt der Vorstand der NCTE AG zuversichtlich hinsichtlich der Wachstumsperspektiven. „Der Trend zum Elektrofahrrad und zur CO₂-freien Mobilität in Städten, von dem wir in unserem Kernsegment E-Bike profitieren, ist nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben”, sagt Dr. Jürgen Uebbing, CEO der NCTE AG. Der ZIV (Zweirad-Industrie-Verband) geht 2025 wie berichtet von einer deutlichen Erholung der Fahrradbranche aus. „Wir sind als E-Bike-Zulieferer und auch in unseren weiteren Segmenten Agrartechnik, Industrie und Motorsport bestens positioniert. Die zudem gesunde Finanzstruktur wird uns helfen, zukünftig unseren Umsatz und unser Ergebnis wieder deutlich zu steigern”, ergänzt CFO Sebastian Müller.
Neuheiten auf der Eurobike gezeigt
Auf der Eurobike zeigte die NCTE AG einige Neuheiten. So hat das modulare Sensor-Baukastensystem MidSense ein Update bekommen und verfügt nun optional über ein digitales Ausgangssignal. „Dieses Signal direkt auf der Platine bietet dem Anwender die gewohnte hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei einer einfacheren Integration in seine digitalen Steuerungssysteme“, heißt es in einer Pressemitteilung. E-Bike- und Motorenhersteller können bei MidSense aus einem breiten Baukasten auswählen. Die Vielfalt verkürzt Entwicklungszeiten und garantiert zeitnahe Serienstarts.„Mit dem Update unseres MidSense-Systems bieten wir unseren Kunden noch mehr Optionen. Die präzise Drehmomentmessung ist nun schnell und einfach auch in digitale Systeme integrierbar. Dies ist ein weiterer entscheidender Schritt, um die Time-to-Market für unsere Kunden zu verkürzen“, sagt Daniel Röser, Programm Manager der NCTE.
Eine weitere Neuheit ist der „HubSense“ für den Einsatz bei Lasten-E-Bikes. HubSense wird Plug & Play im Tretlager eingebaut und ist so kompatibel und geeignet für Front- als auch für Heckmotoren. HubSense bietet eine höhere Empfindlichkeit mit schnellerer Reaktionszeit und verfügt über eine integrierte Drehzahl- und Drehrichtungsmessung.
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