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Ortohpaedietechnik-Mechaniker Julian Schulz mit dem Handbike-Ergometer
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Entwicklung eines Handbikes

Elektromobilität in der Rehabilitation

Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Privaten Fachhochschule Göttingen werden am Hansecampus Stade dreirädrige Fahrzeuge entwickelt, die die Alltagsmobilität von Kindern und Erwachsenen mit körperlicher Behinderung verbessern sollen.

Obwohl Handbikes bereits 2004 erstmals bei den Paralympics in Athen genutzt wurden, fehle es den Fahrzeugen an Alltagstauglichkeit, so das Team um Prof. Dr.-Ing. Marc Siebert. Bisher sei die Nutzung vor allem auf Straßen und im Straßenrennsport zu beobachten. Eine elektrische Unterstützung sei zudem meist nicht vorhanden. „Das Innovationspotenzial unseres neuartigen Lösungsansatzes „EMOB-REHA“ besteht darin, ein Fahrzeugkonzept für körperlich behinderte Menschen zu entwickeln, welches das gleichzeitige Steuern und Antreiben zulässt, über eine elektrische Unterstützung verfügt, einen kleinen Wendekreis hat, über eine gute Traktion verfügt und Reifenbreiten zulässt, die auch ein Befahren von losem Untergrund, im Extremfall von Sand in Strandbereich, ermöglichen“, erläutert Siebert.
Bisherige Lösungen wie etwa Rollstühle sollen mit dem neuen Fahrzeug ergänzt werden und die begrenzte Reichweite und Wandlungsfähigkeit ausgeglichen werden. Rindenmulch, schneebedeckte Wege oder Strände sollen mit den Handbikes befahrbar sein. Das Projekt namens „EMOB-REHA“ (Elektromobilität in der Rehabilitationstechnik) ist auf 2 Jahre angelegt und läuft bereits seit Anfang 2020. Zu den Kooperationspartnern zählt unter anderem die Ralf Bohle GmbH.

Bedürfnisgerechte Anpassung

Um die Anpassung an die verschiedenen Körper der künftigen Nutzer und Nutzerinnen vorzunehmen, wurde mit dem Handbike-Ergometer (siehe Bild) eine Simulationseinrichtung entwickelt, mit der sich die Sitzposition am Handbike testen lässt. „Mit dem Handbike-Ergometer können wir bereits im Vorfeld zusammen mit unseren Kunden die optimale Sitzposition simulieren und kommen der optimalen Versorgung wieder einen Schritt näher“, freut sich Julian Schulz, Orthopädietechnik-Mechaniker bei der Movimento Orthopädie & Rehatechnik GmbH. Der Kasseler Betrieb darf das erste Handbike-Ergometer nutzen. Auch eine mobile Messzelle wurde entwickelt, mithilfe derer biometrische Daten berührungslos und barrierefrei erfasst werden können.

5. Juli 2021 von Sebastian Gengenbach

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