Ernüchterung im Herbst

So schlecht waren die Erwartungen an die kommenden sechs Monate noch nicht, seit es dieses junge Branchenbarometer gibt. Ein Wert von -20 (auf einer Skala von +100 bis -100) ist nochmals ein deutlich negativeres Votum als die -10 des Vormonats, die ihrerseits bereits ein Rekordtief darstellten. Ganz offensichtlich erwartet niemand eine besondere Veränderung zum Guten, bevor die Saison 2025 wirklich startet. Bis dahin heißt es also vor allem, durchzuhalten.

Hilfreich dafür wäre, wenn die aktuellen Geschäfte laufen würden, doch auch an dieser Stelle hakt es derzeit. Ein Wert von -34 für die aktuelle Geschäftslage ist zwar kein Negativrekord, aber doch nah genug dran am Januar 2024, als der Zeiger auf -38 fiel. Das Zwischenhoch im September, es war der erste Anstieg seit März, ist damit wieder dahin.

Kürzere Tage und schlechteres Wetter sind die typischen saisonalen Erklärungen für das aktuell schwache Fahrradgeschäft. Die untypischen Erklärungen sind aber nach wie vor ein Thema. Immer noch berichten 58 Prozent der am Branchenbarometer Teilnehmenden von zu großen Lagerbeständen. Das ist immerhin der kleine Hoffnungsschimmer: Dieser Wert ist um 10 Prozentpunkte gesunken binnen Monatsfrist. Seit dieser Wert im März erhoben wird, lag er noch nie so tief. Immerhin dieser Wert zeigt in die richtige Richtung und dürfte dann über kurz oder lang auch die anderen Werte mit sich ziehen.

Das Branchenbarometer von T3 Transportation Think Tank und velobiz.de besteht nun seit einem Jahr. Mit dem zweiten Jahr werden künftig auch Vorjahresvergleiche möglich sein und neue Einsichten ermöglichen. Wir bedanken uns bei allen, die bereits regelmäßig ihre Einschätzung abgeben und freuen uns über alle, die noch dazustoßen.