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Eurobike 2024 - Konferenzprogramm

Fachprogramm im Mittelpunkt

Auf der Eurobike 2024 in Frankfurt sollen nicht nur die Produktpräsentationen und das Branchen-Miteinander ein Höhepunkt werden, sondern auch das dazugehörige Konferenzprogramm. Unter dem Motto »Hello Future. Hello Transformation« haben die Macher das Fachprogramm mit hohen eigenen Ansprüchen gänzlich neu für das Bike- und Ecomobility-Universum aufgestellt.

In einer immer komplexeren Welt kommt professionell aufbereiteten und hochkarätig besetzten Konferenzprogrammen auf Fachmessen ein beachtlicher Stellenwert zu. Sie bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern potenziell einen Mehrwert, der weit über die reine Produktpräsentation hinausgeht, und können nach Expertenmeinung entscheidend zur Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Branche beitragen. Oft unterschätzt werden die vielfältigen Möglichkeiten, hier Wissenstransfer zu fördern, Netzwerke zu erweitern, Innovationen voranzutreiben, Märkte und Zukunftschancen zu analysieren, sich auf politische Entwicklungen oder regulatorische Anforderungen vorzubereiten sowie nachhaltige Praktiken in den Blick zu nehmen und aktiv zu fördern.

Plattform für ein neues Bike-Universum

Vor diesem Hintergrund und den Zielen der Veranstalter, die Eurobike konsequent von einer Fahrrad-Leitmesse zu einer internationalen Mobilitätsmesse mit Ablegern in Jakarta und Istanbul weiterzuentwickeln, erscheint die Neuausrichtung als logischer Schritt. »Die Eurobike ist die zentrale Plattform des Bike- und Ecomobility-Universums«, heißt es dazu prominent auf der Website. »Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energie- und Verkehrswende, ist Treiberin des gesellschaftlichen Wandels und setzt Maßstäbe in den Themenbereichen Sport, Freizeit, Gesundheit und Mobilität.« Damit gibt es gleich mehrere wichtige Gründe, in das Konferenzprogramm zu investieren und verschiedene Zielgruppen auf unterschiedlichen Ebenen anzusprechen. Nicht zuletzt lässt sich damit potenziell ein zweites Standbein aufbauen. Der Bedarf ist auf jeden Fall da, wie andere Veranstaltungen, zum Beispiel die weltweite verbindende Velo-city Conference oder die Micromobility Europe zeigen. »Als Weltleitmesse wollen wir Themen setzen und auf Trends hinweisen«, sagt Katja Richarz, Projektmanagerin Kongress & Events sowie Kooperationen, im Gespräch. Konkret steht das Fachprogramm im Dreiklang von Wissensvermittlung, Austausch und Netzwerken und orientiert sich an sechs zentralen Themen-Tracks: Innovation, Digitalization, Sustainability, Inspiration, Retail und People. Das klingt schon mal sehr englisch und vielversprechend.

Leaders' Night setzt Rahmen und Ziele

»Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige«, so hieß es schon beim römischen Philosophen Seneca vor über 2000 Jahren. Bleibt man in diesem Bild, dann macht es sicher Sinn, sowohl den Diskussionsrahmen als auch die Herausforderungen und mögliche Ziele durch hochkarätige Beiträge gleich zu Anfang abzustecken. Die Auftaktveranstaltung, für die ein separater Obolus erhoben wird, kann sich mit vielversprechenden Sprecherinnen und Sprechern sehen lassen und bietet sicher reichlich Stoff für Inspirationen, auch mit Blick auf die folgenden Business Days, in deren Verlauf die einzelnen Themen weiter
vertieft werden.

Nicht nur Fairnamic-Geschäftsführer Stefan Reisinger sieht in einem ansprechenden Konferenzprogramm eine Notwendigkeit, wenn Mobilität auch jenseits des reinen Produkts gestaltet werden soll.

»Damit läuten wir die Eurobike hochkarätig ein, setzen die global relevanten Themen und stellen die Weichen für die Zukunft. Ich freue mich auf ein tolles Speaker-Line-up und die C-Level der Branche«, so Fairnamic-Geschäftsführer Stefan Reisinger zur Leaders’ Night.

Erweiterung, Transformation und wirtschaftliche Entwicklung

In Zeiten rapider technologischer Fortschritte, neuer ökologischer Rahmenbedingungen und tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen spielt die Transformation der Mobilitätsbranche heute sicher eine Schlüsselrolle. Das Fachprogramm der Eurobike 2024 greift diese Themen auf und beleuchtet, wie sich die Bike- und Ecomobility-Industrie in einem dynamischen Umfeld positionieren kann. Neu unter dem Begriff Ecomobility zusammengefasst wird dabei alles rund um das Thema urbane, nachhaltige Mobilität, also alle Mobilitätsmittel und Fahrzeuge »zwischen Schuh und Auto«. Hierbei stehen nicht nur technische Innovationen im Vordergrund, sondern auch wirtschaftliche Aspekte, die für das internationale Wachstum von entscheidender Bedeutung sind. Experten diskutieren Strategien, wie Unternehmen ihre Marktposition festigen und neue Märkte erschließen können, während sie gleichzeitig auf die Vorgaben der Politik in Deutschland und der Europäischen Union reagieren müssen. »Die enormen Chancen ebenso wie die Herausforderungen der Radbranche lassen sich nur gemeinsam angehen«, so Stefan Reisinger mit Blick auf die Key-Notes, Vorträge, Diskussionsrunden und die sonstigen Gespräche. Für ihn ist klar: »Die Leaders’ Night und die Eurobike Business Days sind Treffpunkt und Barometer der Bikewelt.«
Neu sind aber nicht nur die zusammen mit den Verbänden Conebi, VSF, Zukunft Fahrrad und ZIV entwickelten sechs genannten Themen-Tracks, die sich in insgesamt zehn Konferenzen widerspiegeln, sondern auch die Zusammenarbeit mit renommierten externen Unternehmen, Partnern und Verbänden.

»Die Leaders’ Night und die Eurobike Business Days sind Treffpunkt und Barometer der Bikewelt.«

Stefan Reisinger, Geschäftsführer Fairnamic

Herausragend ist hier sicher die neue Partnerschaft mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft. Mit ihr holt sich die Eurobike geballtes Wissen zu den Themen E-Commerce, Retail Media und Direct to Consumer auf die Messe. Weitere Highlights sind die Sprecherinnen und Sprecher Prof. Dr. Meredith Glaser, CEO Urban Cycling Institute, die zum Thema Transformation referiert, Tilo Bonow, Gründer und CEO von PIABO, einer führenden PR-Agentur der europäischen Digitalwirtschaft, der sich mit positivem Storytelling und Widerständen gegen Veränderungen beschäftigt, sowie Thomas Egli und Nathan Pund, Geschäftsführer der weltweit tätigen Investmentbank Houlihan Lokey, die mit rund 1.300 Mitarbeitenden öffentliche Unternehmen, Privatunternehmen, Institutionen und Regierungen berät. Schon anhand dieser Auswahl wird klar, dass das Motto »Hello Future. Hello Transformation« aus vielfältigen Blickwinkeln und eben auch von außerhalb der Fahrradbranche mit Inhalten, Fragen und Thesen gefüllt wird. Spannend dürften hier vor allem die Transformation der Mobilität, aber auch der Unternehmen selbst werden. Damit verbunden sind wirtschaftliche Fragen und die sich in bislang ungekanntem Tempo entwickelnden digitalen Welten. Von strategischer Bedeutung könnten auch Modelle einer Zusammenarbeit über Unternehmens- oder Verbandsgrenzen hinweg sein. Das gilt sicher auch mit Blick auf die Forderung von Fairnamic-Geschäftsführer Reisinger, die Chancen und Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Zu diesem Thema gibt es am Eröffnungstag ein Fachpanel unter dem Titel »Co-Opetition statt Competition: Ein Blick über den Tellerrand«. Panel-Teilnehmer ist unter anderem Jeppe Kofod, der sich als ehemaliger dänischer Außenminister und Mitglied des Europäischen Parlaments heute für mehr Kooperation und den grünen Wandel einsetzt.

2024: Die beste Zeit für Konferenzen?

Für alle Expertinnen und Experten bleibt das Fahrrad oder E-Bike ein hoch spannendes Thema. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass die eigentlichen Umwälzungen nicht mehr zentral bei neuen Schaltungen oder Antrieben liegen, sondern in der Gesamtentwicklung des Mobilitätssektors. Neue Anforderungen und neue Player sowie Digitalisierung, mit künstlicher Intelligenz und neuen digitalen Plattformen als Treibern, bringen zusätzliche Bewegung. Umso sinnvoller dürfte es sein, auf der Messe nicht nur nach den Neuigkeiten im Kleinen zu suchen, sondern sich zusammen mit den Expertinnen und Experten auf den Tracks und in den Diskussionsrunden inspirieren zu lassen. Alle Informationen zum Eurobike-Fachprogramm gibt es in der App der Messe. Noch ein Tipp für alle, die ein eng getakteter Zeitplan plagt: Viele Vorträge und Panels werden auch per Streaming zur Verfügung gestellt. //

1. Juli 2024 von Reiner Kolberg

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