Mobicor-Studie
Fahrrad bewährte sich in Lockdown-Phase
In einer aktuellen und repräsentativen Studie haben das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) und anderen Instituten zur Mobilität in Zeiten der Corona-Pandemie und Erkenntnissen für die Mobilitätswende („MOBICOR“) geforscht. Dabei wurden in der ersten Erhebungswelle vom 19. Mai bis zum 20. Juni 2020 in Baden-Württemberg 1.218 Personen ab 16 Jahren befragt. Dabei kamen interessante Ergebnisse zutage.
Im Schnitt haben die Menschen in Baden-Württemberg während des Corona-Shut-Downs ungefähr einen Weg pro Tag weniger zurückgelegt, dabei ging die zurückgelegte Entfernung um ein Viertel zurück. Zudem wurden Auto und Fahrrad stärker genutzt und es wurden mehr Wege zu Fuß zurückgelegt. Auch im Mai und Juni lag die Verkehrsleistung erst bei 80 % im Vergleich zum Niveau der gleichen Monate von 2017.
Das Fahrrad dagegen wurde deutlich häufiger genutzt: Der Rückgang ist nicht gleichmäßig verteilt, die muskelbetriebenen Fortbewegungsarten des Gehens und Fahrradfahrens konnten zulegen. Die 20 Millionen Fahrradkilometer, die jeden Tag zurückgelegt werden, bedeuten einen Anstieg um 33 Prozent gegenüber den Werten der MiD (Haushaltsbefragung „Mobilität in Deutschland“ in Mai/Juni 2017). Zusammen mit den Fußwegen beträgt der Anteil am Modal Split (nach Verkehrsleistung) nun mehr als elf Prozent. 19 Prozent der Befragten stiegen in dieser Zeit vom ÖPNV auf das Fahrrad um. Die vollständige Studie findet sich
hier
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Die Studie ist noch nicht abgeschlossen. Im kommenden Herbst und Frühjahr 2021 sollen weitere Umfragerunden folgen.
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