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Schreiben an die Landesregierungen

Fahrradbranche will Versorgung der Kunden sicher gestalten

Ein Großteil der Fahrradgeschäfte ist in den meisten Bundesländern immer noch geschlossen. Gleichzeitig spielt gerade der Fahrradhandel eine wichtige Rolle für die Bereitstellung von individueller Mobilität. Die Fahrradwirtschaft hat deshalb einen wohlformulierten Vorschlag den politischen Entscheidern in den Ländern unterbreitet. (…)

Aktuell stehen viele kaufwillige Fahrrad- und E-Bike-Interessenten vor verschlossen Eingangstüren im Fahrradhandel. Dabei benötigt eine Vielzahl der Kunden eine persönliche Beratung und ausführliche Probefahrten, um eine Kaufentscheidung zu treffen – insbesondere, wenn es um Ausgaben von mehreren tausend Euros gibt. Online-Shops allein stellen hier in vielen Fällen keine adäquate Alternative dar.

Baldige Wiedereröffnung gefordert

Dienstrad-Anbieter JobRad hat eine Blitzumfrage bei seinen Fachhandelspartner durchgeführt. Ziel der Erhebung war es, mehr über die Bedürfnisse und Problemlagen von stationären Fahrradhändlern in der Coronakrise herauszufinden und Hilfestellung zu geben. „Innerhalb von nur 48 Stunden haben rund 1.800 JobRad-Fachhandelspartner an der Befragung teilgenommen - damit hat sich fast ein Drittel der in Deutschland ansässigen stationären Fahrradhändler geäußert“, berichtet JobRad-Geschäftsführer Holger Tumat. Das Ergebnis: 90 Prozent der Befragten gaben an, von dem aktuell in den meisten Bundesländern geltenden Verkaufsverbot betroffen zu sein. Acht von zehn Händlern wünschen sich, ihr Verkaufsgeschäft trotz Kontaktverbot unter Einhaltung der geforderten Schutzmaßnahmen wieder öffnen zu dürfen.

Brief an die Landesregierungen

Ein Wunsch, dem jetzt die Fahrradwirtschaft in einem gemeinsamen Schreiben an die Landesregierungen Nachdruck verleiht. Darin steht u.a. im Wortlaut: „Die Bevölkerung muss ihr Mobilitäts- und Freizeitverhalten der Krise anpassen. Das ist bereits deutlich sichtbar, individuelle Verkehrsmittel und zu Fuß gehen nehmen zu, der öffentliche Verkehr wird weniger genutzt. Das Fahrrad spielt dabei eine Schlüsselrolle, es ist aus unserer Sicht systemrelevant für ein krisenfestes Verkehrssystem. (…) Wir schlagen daher vor, den Verkauf von Fahrrädern, E-Bikes und Zubehör in den lokalen Fahrradläden unter streng kontrollierten Bedingungen und Einhaltung der Hygienevorschriften des RKI zu gestatten“.

Dem Brief beigelegt ist ein Maßnahmenpapier , das aufzeigt, wie der Verkauf in Fahrradgeschäften sowohl für Kunden als auch für Mitarbeitende mit minimalem Risiko der Ansteckung umgesetzt werden kann. In den Ländern Berlin, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sei der Verkauf in Fahrradgeschäften bereits erprobte Praxis, heißt es dort abschließend.

Unterzeichnet haben den Brief Burkard Stork (ADFC), Jörg Müsse (Bico), Fanz-Josef Feldkämper (Bundesinnungsverband Zweirad-Handwerk), Wasilis von Rauch (BVZF), Thomas Kunz (VDZ), Albert Herresthal (VSF), Georg Honkomp (ZEG) und Siegfried Neuberger (ZIV).

8. April 2020 von Jürgen Wetzstein
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