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Halbjahresbilanz des VDZ

Fahrradfachhandel ist trotz Gegenwind gut unterwegs

In den ersten sechs Monaten war der Fahrradfachhandel in Deutschland gut unterwegs. Dennoch drückt der Verband des deutschen Zweiradhandels auf die Euphoriebremse.

Der VDZ schätzt die Umsatzsteigerungen in der Fahrradbranche im ersten Halbjahr des Jahres 2022 „gut im zweistelligen Bereich“. Hierbei müssten Einschränkungen durch gestiegene Inzidenzwerte im Vorjahr berücksichtigt werden, schiebt der Verband hier noch hinterher.
Was den Verband bedenklich stimmt, ist eine aktuell deutlich abnehmende Kundenfrequenz, die von Fahrradhändlern vermeldet würde. Als Gründe werden der hohe Nachholbedarf an Urlaubsreisen, Berichterstattung über fehlende Warenversorgung sowie die Nachrichtenlage des Kriegskonfliktes in der Ukraine und große Inflationsgefahren genannt.
„Darüber hinaus stellen knappe Warenversorgung und Lieferfähigkeit den Fachhandel, nach wie vor, vor große Herausforderungen“, heißt es vom VDZ.
Diese Einschätzung wird von einer aktuellen Umfrage des Ifo-Institutes aus dem Juli unterstrichen: Dort hatten alle befragten Fahrradhändler über Lieferprobleme geklagt. Im Durchschnitt waren 75,7 % aller befragten Einzelhändler betroffen. Und: Auch was die erwartete Dauer der Lieferprobleme anbelangt, lagen Fahrradhändler mit 18 Monaten an der Spitze.

Lagerkapazitäten ausschlaggebend

Im Vorteil sieht der VDZ in der aktuellen Lage Händler mit großen Lagerkapazitäten und ausreichenden finanziellen Ressourcen, die den Lieferanten große Bestellmengen in Aussicht gestellt haben.
Einen weiteren Punkt spricht der VDZ bei der Analyse des ersten Halbjahres in der Fahrradbranche mit dem starken Interesse von branchenfremden Investoren an – insbesondere durch Auto- und Zweiradhändler. Und nicht zuletzt gebe es ein Wachstum der Filialisten mit Neueröffnungen sowie eine Zunahme durch Übernahme bestehender Fachgeschäfte. „Für alle Beteiligten ist der Mitarbeitermangel eine sehr große Herausforderung; in der Folge sind steigende Personalkosten zu erwarten“, so der VDZ.
Als ein „Stabilitätsfaktor mit zunehmender Bedeutung“ wertet der VDZ den Servicebereich im Fahrradfachhandel. Gründe seien mehr Verschleiß von Bremsen und Antrieb aufgrund längerer und schnellerer Fahrten, die zu einem erhöhten regelmäßigen Wartungsaufkommen führen, aber auch die u.a. in Leasingverträgen und Fahrradversicherungen verankerten Verpflichtungen zu regelmäßigen Inspektionen.

Das mag auch ein Grund sein, warum sich der stationäre Fahrradfachhandel weiterhin im Fahrradmarkt gut behauptet und seine Marktanteile in der Vergangenheit weiter ausbauen konnte, wie das Institut für Handelsforschung im kürzlich veröffentlichten Branchenfokus herausfand velobiz.de berichtete .

25. Juli 2022 von Jürgen Wetzstein

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