Für 405 Millionen US-Dollar
Fahrwerksspezialist Öhlins wandert unter neues Konzerndach
Ob im Autorennsport, im Motorradsegment oder seit einigen Jahren auch an Mountain Bikes: Die Fahrwerkskomponenten des schwedischen Premium-Anbieters Öhlins Racing genießen einen hervorragenden Ruf. Für das laufende Jahr 2024 rechnet das 1976 gegründete Unternehmen mit einem Umsatz von USD 144 Millionen bei einer Gewinnmarge von etwa 22 Prozent. Öhlins beschäftigt rund 500 Mitarbeiter in zwei Produktionsstätten in Schweden und Thailand, zwei Forschungs- und Entwicklungszentren in Schweden und Thailand sowie vier Vertriebs- und Testniederlassungen in den USA, Deutschland, Thailand und Schweden.
Ende 2018 hatte sich der US-Automobilzulieferer Tenneco mit Hilfe der Investoren von Apollo Global Management eine Mehrheit an Öhlins für USD 160 Millionen gesichert velobiz.de berichtete . Zuvor war Tenneco schon einmal in der Fahrradbranche aktiv, und zwar vom Herbst 2008 bis Ende 2015 als Eigentümerin der Marke Marzocchi velobiz.de berichtete .
Nun hat sich Tenneco mit dem italienischen Hersteller Brembo auf einen Verkauf von Öhlins für USD 405 Millionen geeinigt. Brembo ist vor allem im Motorsport als Hersteller von Scheibenbremsen bekannt und will mit dem Kauf von Öhlins vor allem die eigene Position als Zulieferer der Automobil- und Motorrad-Industrie stärken. Einen Teil der für diese Übernahme benötigten Mittel hatte Brembo vor kurzem mit dem Verkauf der Anteile am Reifenhersteller Pirelli verfügbar gemacht: Für 5.6 Prozent der Anteile am Unternehmen waren EUR 280 Millionen in die Kassen von Brembo geflossen.
Mit dieser Übernahme setzt Brembo seine Investitionen in den Motorrad- und Rennsportbereich fort. Im Jahr 2021 erwarb die Gruppe die Unternehmen SBS Friction in Dänemark und J.Juan in Spanien und vervollständigte damit das Angebot an Bremssystemlösungen für Zweiräder. Im Februar dieses Jahres kündigte Brembo seinen Markteintritt in Thailand mit einer neuen Produktionsstätte für Bremssysteme für Motorradhersteller an. Brembo kontrolliert auch Marchesini, die führende Marke in der Entwicklung und Herstellung von Leichtmetallrädern für Renn- und Straßenmotorräder.
Die Übernahme unterliegt den üblichen behördlichen Genehmigungen und wird voraussichtlich Anfang 2025 abgeschlossen sein.
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