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FAZ vom 31.12.07
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Pardey bricht Lanze für die Bahn

FAZ: „Und es passt doch ein Fahrrad in den ICE“

Viel Kritik ist in den letzten Monaten von Fahrradlobbyisten über der Bahn ausgeschüttet worden, weil sie sich weigert, die Mitnahme von Fahrrädern im ICE zu erlauben. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde nun mal ausnahmsweise aus Sicht eines Velophilen eine Lanze für die Bahn gebrochen: „Die Bahn kann es unmöglich allen Recht machen, aber sie hat gute Gründe, im ICE keine Fahrradmitnahme anzubieten“, schreibt Hans-Heinrich Pardey in der heute erschienenen Ausgabe. Dass Fahrrad und ICE sich dennoch nicht gegenseitig ausschließen müssen, zeigt sein Redaktionskollege Daniel Deckers mit einem Erfahrungs- und Testbericht über das Mu XL von Dahon.

Zum Jahresende meint es die FAZ noch mal besonders gut mit der Fahrradbranche: Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen macht die Redaktion einen Fahrradartikel zum Aufmacherthema der Rubrik Technik & Motor. Diesmal geht es jedoch nicht um das Fahrrad alleine, sondern vor allem auch darum, dass der Fahrradtransport in der Bahn nicht immer ein erfreuliches Erlebnis ist. Vor allem die strikte Weigerung der Bahn, eine Mitnahme von Fahrrädern im Hochgeschwindigkeitszug ICE auch nur zu testen, erregte in diesem Jahr viel Unmut bei den Fahrrad-Lobbyisten, allen voran beim ADFC. Hans-Heinrich Pardey, der bekanntermaßen sowohl die Bahn als auch das Fahrrad schätzt, oft auch beide Verkehrsmittel, etwa bei Radreisen, miteinander verbindet, hat nun die Bahn vor dieser Kritik in Schutz genommen. Sperrige Fahrräder und ICE ließen sich, so Pardey, nur schwer vereinen: „An jedem Bahnhof müssten die ICE-Stops verlängert werden und damit die Gesamtfahrzeit spürbar erhöht werden. Das trifft ein Hochgeschwindigkeitsangebot im Kern“, schreibt der FAZ-Redakteur. Doch es sei nicht nur der zusätzliche Zeitaufwand, der ihn am Fahrrad im ICE stört: „Man stelle sich bitte die Laune eines im ICE stehenden Bahnkunden vor, der vor sich gähnend leere Fahrradstellplätze sieht.“ Und nach Pardeys Aufassung wäre dies durchaus ein häufiger Anblick: „Der Fahrradtransport hat seine saisonalen Höhepunkte, und nur zu denen wären die über lange Zeiten des Jahres leeren Stellplätze ausgebucht.“

Wer dennoch auf den Mobilitätsmix aus Fahrrad und ICE nicht verzichten möchte, dem legt die FAZ das Faltrad Mu XL von Dahon ans Herz. Diesmal allerdings nicht getestet von Pardey, sondern von dessen Redaktionskollege Daniel Deckers, der bei der FAZ sonst für alle Themen rund um die katholische Kirche zuständig ist. Sein Ausflug in das Ressort Technik & Motor liegt wohl darin begründet, dass der Redakteur schon seit einiger Zeit die Kombination von Faltrad und Bahn zu schätzen gelernt hat. Auch er meint, ein Fahrrad sei im ICE „grundsätzlich fehl am Platz“. Es sei denn, man behelfe sich mit einem Faltrad. Die Theorie, dass sich dieser Radtypus zur Mitnahme im Zug bequem klein machen lässt, bewahrheite sich beim Dahon auch in der Praxis: „Die 15 Sekunden, die der amerikanische Hersteller für die Faltaktion angibt, sind selbst für nur halbwegs geübte Falter keine Hexerei. Nicht einmal der wärmenden Handschuhe muss man sich für diese Übung entledigen.“ Und auch beim Verstauen zwischen zwei Sitzlehnen im ICE benehme sich das Dahon „rundum anständig“. Etwas Gewöhnung erfordere das Faltrad jedoch bei seinem eigentlichen Einsatzzweck, dem Radfahren: „Die Handhabung eines Zweirads mit 20-Zoll-Reifen und einem Lenker ohne Vorbau will geübt sein“, schreibt Deckers.

31. Dezember 2007 von Markus Fritsch

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