Fahrradklassiker neu definiert
Großhändler Faber lässt das „Waffenrad“ wieder aufleben
Die Geschichte des Waffenrads geht bis Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Waffenrad wurde das Rad, das in Österreich beinahe jeder kennt, bereits selbst besessen hat oder sogar noch besitzt, nicht etwa deshalb so genannt, weil es mit Waffen bestückt war. Vielmehr wurde das Waffenrad von der Österreichischen Waffenfabriks GesmbH erstmals produziert und zwar als zweites, ziviles Standbein in Zeiten, als der Absatz mit Waffen rückläufig war.
Das Wissen über Materialien und Produktionsprozesse wurde auf das Fahrrad übertragen. Es entstand ein qualitativ hochwertiges und haltbares Fahrrad, das über Jahrzehnte hinweg das österreichische Straßenbild prägte.
Durch verschiedene Unternehmensumwandlungen wurde das „Waffenrad“ dann später von der Steyr-Daimler-Puch AG gefertigt – und zwar bis zum Verkauf der Zweiradfertigung an Piaggio im Jahr 1987.
Jetzt hat Großhändler Faber, der seit 2011 die Traditionsmarke Puch in Österreich wiederbelebt, eine neue, moderne Version des Waffenrads auf der Best of Bike präsentiert und hofft damit auf alte Erfolge dieses Klassikers anknüpfen zu können. Geblieben vom klassischen Waffenrad ist bei der Neuauflage der Anspruch an hohe Qualität und Laufreudigkeit, beispielsweise durch den Einsatz von hochwertigen Industrielagern. Herzstück ist wieder ein stabiler Stahlrahmen in Schwarz. Aufgerüstet hat man hingegen beim Antrieb mit einer Dreigang-Schaltung von Shimano, die Trommelbremse vorne kommt von Sturmey Archer, die Lenkereinheit ist eine Sonderanfertigung von Humpert. Modern ist auch die Lichtanlage. Den Seitenläufer-Dynamo jedoch auch noch durch einen Nabendynamo zu ersetzen, wäre laut Produkt-Entwickler David Jakubik zu viel an Modernisierung gewesen.
Das „österreichische Hollandrad“, wie Martin Gruböck, Bereichsleiter Fahrrad & E-Bike bei Faber, das neue „Waffenrad“ nennt, habe bei den Handelskunden eine äußerst positive Resonanz auf der Messe hervorgerufen. Es wird ab Dezember ausgeliefert. Der Verkaufspreis liegt bei 599 EUR.
Neue Kinderradlinie
Auf dem Weg zum Vollsortimenter mit der Marke Puch hat Großhändler Faber für die Saison 2014 einen weiteren Schritt nach vorne gemacht: Erstmals wurde auch eine Kinderradkollektion vorgestellt und dabei griffige Namen wie „Spitzbua“ oder „Lilly“ vergeben.
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Über Logo abgestimmt
Was das Firmenlogo anbelangt, ließ man den Fachhandel über die Zukunft entscheiden. Zwei Varianten standen zur Auswahl, wobei die Entscheidung auf das ursprüngliche Puch-Logo fiel. Eine modernisierte Variante wurde von den Handelspartnern eindeutig abgelehnt.
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