Positive Bilanz
Handel reduziert Plastiktütenverbrauch um 70 Prozent
Jährlich unterbietet Deutschland dadurch die EU-Vorgabe für den Pro-Kopf-Verbrauch von Plastiktüten deutlich. Der HDE zieht deshalb die Sinnhaftigkeit des Verbots noch einmal in Zweifel.
„Die freiwillige Selbstverpflichtung ist ein voller Erfolg. Der Handel hat gezeigt, dass er ohne staatliche Regulierung einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leistet. Das heute verabschiedete Verbot ist dementsprechend überflüssig. Das ist reine Symbolpolitik. Händler und Verbraucher haben ihr Verhalten längst eigenständig an die umweltbezogenen Herausforderungen unserer Zeit angepasst“, so die HDE-Geschäftsführerin für Nachhaltigkeit, Antje Gerstein. Es sei bedauerlich, dass die Politik offenbar das große Engagement des Einzelhandels nicht ausreichend würdige und eine unnötige neue Vorgabe aufstelle.
Eine Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung im Auftrag des HDE zeigt, dass im Jahr 2019 bundesweit rund 1,7 Milliarden Kunststofftragetaschen in Kassenzonen ausgegeben wurden. Das entspricht einem Verbrauch von 21 Tragetaschen pro Einwohner. Im Vergleich zu 2018 ging der Plastiktütenverbrauch damit um 14 Prozent zurück, im Vergleich zum Jahr 2015 sogar um 69 Prozent. Auch der Verbrauch von Plastiktüten mit einer Folienstärke von weniger als 50 Mikrometern wurde laut Studie stark reduziert.
Die entsprechende EU-Richtlinie schreibt vor, bis 2025 pro Einwohner jährlich maximal 40 Stück dieser leichten Kunststofftragetaschen auszugeben. Bereits 2016 lag der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland mit 38 Stück im Rahmen der europäischen Vorgaben. Im Jahr 2019 wurden pro Kopf dann nur noch 18 dieser Tragetaschen unter 50 Mikrometern ausgegeben. „Damit haben die Händler die Vorgaben der EU mehr als erreicht“, so Gerstein.
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