„Schule muss besser werden“
Handelsverband fordert: Ausbildungs-Hemmnisse beseitigen
Lehrer, Eltern und sogar für Berater der Arbeitsagentur das Thema ‚Karriere im Einzelhandel’ oft ein leeres Blatt sei. „Das muss sich ändern“, forderte Wilfried Malcher, bildungspolitischer Experte des HDE: „Schule muss besser werden. Außerdem muss die Berufsorientierung in den Schulen mit Unterstützung der Arbeitsagenturen und von Handelsunternehmen ausgebaut werden. Und die Schulen müssen weitaus stärker als bisher Schulpraktika in ihren Lehrplan integrieren. Solche Praktika sind für viele Händler mittlerweile der wichtigste Weg, realistisch über die beruflichen Chancen in der Branche zu informieren und dann gute Auszubildende einzustellen.“
Ausbildung im Einzelhandel beliebt
Malcher wies darauf hin, dass die Ausbildung im Einzelhandel bei Jugendlichen nach wie vor beliebt sei: „Die Berufe Kaufmann/frau im Einzelhandel und Verkäufer/in stehen in der Rangliste der Ausbildungsberufe ganz vorn.“ Im vergangenen Jahr seien in diesen Berufen fast 60.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. „2011 dürften wir diese hohe Zahl wieder erreichen“, sagte Malcher. „Der Handel braucht gut qualifizierte Fachkräfte.
Um ihren wachsenden Bedarf zu decken, engagieren sich die Handelsunternehmen seit Jahren immer stärker für die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses. Das zeigt schon die Ausbildungsquote des Handels, die mit knapp acht Prozent deutlich über der der Gesamtwirtschaft liegt.“ Der Einzelhandel bilde 160.000 Auszubildende in über 30 Handelsberufen aus. „Wer im Einzelhandel eine Ausbildung macht, hat gute Chancen übernommen zu werden. Rund 60 Prozent der Azubis erhalten nach erfolgreich bestandener Prüfung einen Arbeitsplatz bei ihrem Ausbilder.
In vielen Unternehmen liegt die Übernahmequote sogar bei 90 Prozent. Zudem rekrutiert der Handel einen Großteil seiner Fach- und Führungskräfte aus der beruflichen Bildung“, erläuterte Malcher die beruflichen Perspektiven. Die deutschen Handelsunternehmen würden jedes Jahr erhebliche Milliardenbeträge in die Qualifikation ihrer Beschäftigten investieren. Für die Ausbildung seien dies etwa zwei Milliarden Euro, für weiterbildende Lehrveranstaltungen rund eine Milliarde Euro, rechnete Malcher vor.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.