2 Minuten Lesedauer

Rosige Zukunft für das Fahrrad?

IFMO legt Mobilitätsstudie mit Szenarien für das Jahr 2030 vor

Wird in 20 Jahren noch Auto gefahren? Welche Rolle wird das Fahrrad im Jahr 2030 spielen? Auf solche Fragen versucht das Münchner IFMO-Institut (Institut für Mobilitätsforschung), mit einer neuen Studie Antworten zu geben. 85 Experten waren bei dieser Studie involviert. Drei wirtschaftliche Szenarien wurden für Deutschland entwickelt und deren Auswirkungen auf das Mobilitätsverhaltens skizziert. Die soeben veröffentlichte, 140 Seiten starke Studie, macht dabei interessante Aussagen auch zur künftigen Bedeutung des Fahrrads und des Pedelecs.

Die Studie ist zwar primär auf die mögliche Entwicklung der motorisierten Mobilität ausgerichtet, schließlich gehören zu den Sponsoren der Studie die BMW Group, DB, Lufthansa und MAN. Um so erfreulicher ist aber, dass dem Fahrrad, egal welches wirtschaftliches Szenario zu Grunde gelegt wird, auch im Jahr 2030 eine hohe Bedeutung zugesprochen wird.

Im Szenario „Gereifter Fortschritt“, bei dem von einer zurückgehenden Bevölkerungszahl und einer nur schwach zunehmenden Wirtschaftsleistung ausgegangen wird, heißt es beispielsweise, dass „ein stärkeres Umweltbewusstsein und stark gestiegene Kosten für den MIV (Motorisierter Individualverkehr) bei der Mobilitätsnachfrage zu einer Zunahme des Fahrradverkehrs in den Innenstädten führte“. Zudem habe sich das Fahrrad sowohl als Verkehrsmittel im Berufs- als auch als Teil des Wirtschaftsverkehrs zumindest im innerstädtischen Verkehr weiter etabliert.

Ähnlich sieht es beim Szenario „Globale Dynamik“ aus, das von einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,5 %, aber auch von einer Vergrößerung der regionalen Unterschiede bei der Verteilung der Wirtschaftskraft ausgeht. Dadurch würden wirtschaftlich prosperierende Ballungsräume entstehen, so die Annahme. In diesem Fall wird vor allem in den Städten mit einer Verlagerung auf die nichtmotorisierten Formen des Individualverkehrs gerechnet, wobei hier insbesondere das Fahrrad profitiert – und auch das Pedelec, das von vielen Berufspendlern genutzt werde.

Und auch das dritte angenommen Szenario „Rasender Stillstand“, mit einer stagnierenden Wirtschaftsleistung und hoher Staatsverschuldung bei einem deutlichen Rückgang der Gesamtbevölkerung spielt laut der Studie dem Fahrrad Trümpfe in die Hand. Kostenersparnis bei der Wahl des Verkehrsmittels ist hier ein genanntes Argument. Insbesondere in den Innenstädten wird in diesem Szenario mit einem deutlichen Aufschwung des Fahrrads gerechnet. Und auch Pedelecs und E-Bikes hätten dann einen deutlichen Popularitätsschube erfahren. Fahrräder sind auf alle Fälle als wichtiges Verkehrsmittel etabliert.

Die komplette Studie kann auf der Website des Instituts für Mobilitätsforschung (www.ifmo.de) kostenlos herunter geladen werden.

6. Juli 2010 von Jürgen Wetzstein
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login