Igus produziert E-Bike-Rahmen für Advanced

Der im Spritzguss für Advanced gefertigte Rahmen besteht aus Composite-Material und kommt im neuen Trekking-E-Bike Reco zum Einsatz. Jan Philipp Hollmann, Head of Bike Components bei Igus, erklärt: „Der Anspruch von Advanced war es, einen Rahmen aus einem Verbundmaterial mit 100 Prozent recycelbarem Kunststoff im Spritzgussverfahren zu fertigen. Da wir bereits seit über 30 Jahren Komponenten wie Gleitlager, Gelenkköpfe, Zahnräder und Führungsschienen für die Fahrradindustrie entwickeln und produzieren, nahmen wir die Herausforderung sofort an, Advanced beim Design des Fahrradrahmens zu unterstützen und sowohl Entwicklung als auch Werkzeugbau und Spritzguss zu übernehmen.“

Damit der Rahmen ausreichend fest und steif ist, verwendet Igus einen Verbundwerkstoff in Granulatform aus Hochleistungskunststoffen und Carbon-Fasern. Der Rahmen wiegt 3,3 Kilogramm und ist geometrisch komplex. Ausgediente Rahmen lassen sich im Chainge genannten Recycling-Programm wieder regranulieren. In der Spritzguss-Fertigung sieht Advanced großes Potenzial: „In Zukunft wollen wir auch andere, recycelbare Fahrradkomponenten wie Gepäckträger, Felgen, Speichen und Sattelstützen im Spritzgussverfahren fertigen lassen“, erklärt Helge von Fugler, Gründer und Geschäftsführer von Advanced. „Nur so kann ein komplett kreislauffähiges E-Bike Wirklichkeit werden.“ Wie alle Komponenten testet Igus die Rahmen ausgiebig auf 250 Quadratmetern eigener Testlabor-Fläche in Köln. Von Advanced gibt es eine Garantie von 30 Jahren auf den Rahmen. Hollmann: „Wir werden die ersten spritzgegossenen Fahrradrahmen mit Computertomografie auf mögliche Probleme wie Lufteinschlüsse im Composite-Material prüfen und alle relevanten Rahmentests in unserem Prüflabor durchführen.“

Am Eurobike-Stand in Halle 8 präsentiert Igus neben dem Advanced-Rahmen noch weitere als OE-Hersteller mögliche Rahmenvarianten, darunter auch vollgefederte Optionen. Als neue Komponenten zeigt der Hersteller neben diversen Lagern die nun serienreifen Pedale und einen Lenker mit integrierter Beleuchtung.

Servicepartner gesucht

Neben der Plattform Igus Bike entwickelt sich auch die das eigene Fahrrad von Igus stetig weiter. Von dem Fahrrad, das fast ausschließlich aus Plastik besteht, welches seit wenigen Monaten unter dem Markennamen Rcyl läuft velobiz.de berichtete hat Igus in einem Neubau am Standort Köln bereits mehr als 100 Stück im Rotomoulding-Verfahren hergestellt und die ersten Modelle an ausgewählte Kunden ausgeliefert. Auf der Eurobike zeigt der Hersteller das Rad in verschiedenen Farben im aktuellen Entwicklungstand. Parallel läuft die Suche nach Partnern, die den Service für die wartungsarmen Fahrräder übernehmen wollen. Im nächsten Jahr will Igus 5000 Räder produzieren.