Premiere auf Anhieb geglückt:
Im neuen Messe-Zentrum von Taipeh knallen die Sektkorken
Dass die Gänge auf der Taipei International Cycle Show, wie die taiwanische Fachmesse offiziell heißt, mit 80.000 einheimischen Besuchern zeitweise gerammelt voll waren, lag nicht alleine daran, dass die Taiwaner neugierig waren, das neue Messezentrum in Augenschein zu nehmen. Radfahren ist in Taiwans Hauptstadt chic geworden. Vor den Bars und Restaurants werden zusammengefaltete Birdys und Dahons an der Garderobe abgegeben, in den Wohnvierteln flitzen Kids auf Dirtjump-Bikes zwischen den Autos herum und auf den immer zahlreicheren Radwegen in Parks und entlang von Flüssen sind häufig radfahrende Familien und Rennradgruppen zu sehen. Wer das Land schon länger kennt, reibt sich verwundert die Augen, wie sehr sich die taiwanische Gesellschaft seit dem vergangenen Jahr (nicht nur beim Radfahren) wieder gewandelt hat.
So manch ein ausländischer Fachbesucher rieb sich auch beim Anblick des neuen Messegeländes verwundert die Augen. Noch auf der letztjährigen Taipei Show unkten die Fachbesucher, dass man 2008 auf der Messe aufpassen wird müssen, um nicht über Zementsäcke zu stolpern und mit Bauarbeitern zusammenzurumpeln, die dabei sind das Messegelände bei laufendem Messebetrieb fertig zu bauen.
Doch das Messegelände ist nicht nur rechtzeitig fertig geworden, es ist auch ausgesprochen gut gelungen. Die zweigeschossige Messehalle bietet viel Luft und Licht. Und als die Hallenwarte allmählich auch ein Gefühl für die Steuerung der Klimaanlage entwickelten, wurde auch die Temperatur in der Halle erträglich.
Doch nicht nur auf dem Messeparkett konnte die neue Taipei Show überzeugen, auch die Service-Infrastruktur mit einem Heer hilfreicher Messemitarbeiter verdient viel Lob. Und dass gutes Essen den Taiwanern eine Herzensangelegenheit ist, merkte man an den vielfältigen kulinarischen Angeboten, die für jeden Geldbeutel und Geschmack etwas boten. Sogar ein „Messe-Bistro“ (sic) mit deutschem Koch gab es, der seine Gäste mit Bratwürstel, Grillhähnchen und Warsteiner bediente.
Preise sorgen für Gesprächsstoff
Die Branche fragte sich im Vorfeld jedoch nicht nur, ob das Messegelände rechtzeitig fertig wird, offen war vor allem auch, ob die Marktteilnehmer die neue Messe überhaupt wahrnehmen werden. Nach zahlreichen OE-Präsentationen in Taichung, dem Zentrum der taiwanischen Fahrradindustrie, und bei verschiedenen Anlässen in Europa waren die Marktteilnehmer allgemein der Auffassung, dass zum Modelljahr 2009 alles gesagt sei.
Ist es aber nicht, wie ein amerikanischer Federungsanbieter im Gespräch mit velobiz.de bestätigt: „People talk specs here“. Soll heißen: Es wurde durchaus noch einiges über die Spezifikation der 2009er Modelle diskutiert. Anlass zu Diskussionen boten dabei vor allem die deutlichen Preissteigerungen für Komponenten. Die Frage war nicht, ob sie eintreten werden, sondern allein in welcher Höhe (mehr dazu in Kürze auf velobiz.de).
Es gab also viel Gesprächsbedarf auf der Messe, wie auch die offiziellen Zahlen der Messegesellschaft belegen: Insgesamt wurden 4700 Einkäufer aus dem Ausland an den Eingängen gezählt, was ein Wachstum um 24 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Die meisten ausländischen Messebesucher kamen aus Japan, gefolgt von den USA, Südkorea, Deutschland und China.
Mehr über die Lage der taiwanischen Fahrradindustrie, die Taipei Cycle Show und die dort vorgestellten Neuheiten lesen Sie hier in Kürze auf velobiz.de.
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