Pleite-Werk übernommen:
Intersport Frankreich kauft sich eine Fahrradfabrik
Im vergangenen Oktober war das im französischen Machecoul angesiedelte Cycleurope-Werk in die Insolvenz gerutscht. Im Gegensatz zum Traditionswerk in Romilly, wo Cycleurope Marken wie Peugeot und Gitane für den Fachhandel vom Band laufen lässt, war das Werk in Machecoul vor allem auf die Produktion von Privat-Label-Marken für den Massenmarkt spezialisiert. Ein Geschäftszweig, mit dem der schwedisch-französische Fahrradkonzern zuletzt wohl kein glückliches Händchen mehr hatte.
Nun hat der Insolvenzverwalter mit der französischen Intersport einen Käufer für das Werk gefunden. Die Sport-Franzosen wollen, so Berichte in der französischen Tagespresse , rund 175 der bisher 254 Arbeitsplätze erhalten. Das Ziel bis 2016 laute, in Machecoul jährlich mehr als 200.000 Fahrräder zu produzieren und damit die Warenversorgung der französischen Intersport-Mitglieder unter anderem mit der verbandseigenen Fahrradmarke Nakamura zu gewährleisten.
Die Ziele für den französischen Markt sind durchaus ambitioniert: Die Entscheidung, das Pleite-Werk von Cycleurope zu übernehmen, stehe im Einklang mit dem strategischen Ziel, zum bevorzugten Sportanbieter der Franzosen zu werden, lässt sich Intersport-CEO Jacky Rihouet in der französischen Presse zitieren. Bislang ist die Intersport in Frankreich mit ihren rund 480 Verkaufsstellen und einem Einzelhandelsumsatz von 1,4 Mrd. EUR lediglich die Nummer Zwei im Sportmarkt hinter Décathlon.
Angesichts der Werkskapazität von rund 300.000 Fahrrädern jährlich ist zudem durchaus denkbar, dass auch andere Intersport-Landesorganisationen sich künftig bei ihren französischen Verbandsgenossen bedienen.
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