Nach Rückschlag im Vormonat
Konsumklima stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
Weil es die Deutschen in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage nach wie vor für ratsam halten, zu sparen, fällt die Erholung des Konsumklimas – trotz eines sprunghaften Anstiegs der Einkommenserwartungen – eher moderat aus, heißt es von der GfK.
Die Konsumenten sind weiter verunsichert, halten ihr Geld weiterhin zusammen und legen es eher auf die hohe Kante als es auszugeben. Die sogenannte Sparneigung steigt weiter an und wirkt somit dämpfend auf das Konsumklima. Ein höherer Wert der Sparneigung wurde zuletzt zu Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise im Juni 2008 gemessen.
„Die Konsumenten sind stark verunsichert. Neben den nach wie vor steigenden Preisen dürften sicherlich schwächere Konjunkturprognosen für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr ein wichtiger Grund dafür sein“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Zuletzt wurden die Aussichten für die deutsche Wirtschaft zunehmend pessimistischer eingeschätzt. So reduziert auch die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose 2024 von ursprünglich 1,3 Prozent auf nur noch 0,2 Prozent. Deutschland muss vorerst weiter auf eine konjunkturelle Erholung warten“.
Damit ist auch eine rasche Erholung der Konsumkonjunktur nicht zu erwarten. Hierfür sei es neben einer weiteren Rückführung der Inflation vor allem wichtig, dass die Verunsicherung der Verbraucher schwindet und diese wieder mehr Vertrauen in die Zukunft gewinnen. Dann würden sie auch wieder eher bereit sein, zu investieren, d.h. größere Anschaffungen zu tätigen.
Es gibt auch positive Entwicklungen. So legen die Einkommenserwartungen deutlichen zu, was an den deutlichen Lohn- und Rentenerhöhungen in Verbindung in Verbindung mit weniger stark steigenden Preisen lieg. Davon unbeeindruckt ist allerdings die Anschaffungsneigung, der dritte Indikator der Konsumklimastudie. Sie verharrt weiter auf einem überaus niedrigen Niveau, das bereits seit Mitte 2022 zu verzeichnen ist. Es fehlt an Zukunftsoptimismus. Die verhaltenen Aussichten spiegeln sich auch in den zurückgenommenen Prognosen für dieses Jahr bei Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wider. So dürfte der Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt 2024 nur noch knapp im positiven Bereich liegen.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.