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Vor-Ort-Termin bei Fahrrad Claus

Kontrastprogrammm für Wirtschaftsminister Al-Wazir

Für den hessischen Wirtschaftsminister, der nach eigenen Worten in dieser Funktion derzeit "nicht gerade verwöhnt wird mit guten Nachrichten", war der jüngste Besuch bei VSF-Mitglied Fahrrad Claus in Trebur wohl eine willkommene Abwechslung. Doch der Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir bekam von den Geschäftsinhabern Oliver Claus und Monika Schwarz nicht nur berichtet, wie es derzeit im Fahrradmarkt brummt, sondern auch verkehrspolitische Forderungen zu hören.

Auch beim Minister-Besuch gelten die AHA-Regeln. Hinter der Maske: Tarek Al-Wazir (links) und Oliver Claus.

Im Gespräch mit den Inhabern von Fahrrad Claus sowie mit Vertretern der Branchenverbände VSF und ZIV zeigte sich Al-Wazir beim Vor-Ort-Termin am 13. August offenbar beeindruckt, wie schnell und umfassend in dem Fahrradladen in diesem Jahr die betrieblichen Abläufe an sehr wechselvolle Rahmenbedingungen angepasst werden konnten. Oliver Claus und sein Team berichteten von deutlich zunehmenden Reparaturaufträgen während des Lock-Downs, von der anhaltenden Auslastung der Werkstatt, vom problemfreien Re-Start im Verkauf unter Hygieneauflagen und der seitdem großen Nachfrage nach hochwertigen Fahrrädern, Cargo-, Reha- und Liegerädern. Solche Erfolgsgeschichten bekommt ein Wirtschaftsminister dieser Tage offenbar nicht allzu oft zu hören. „Umso mehr freue ich mich über die positive Entwicklung in der Fahrradbranche“, sagte Al-Wazir während des Vor-Ort-Termins.

Besonders interessiert zeigte sich der Minister auch an der Einschätzung der Branchenakteure, wie lange der Fahrradboom noch andauern könnte. Die derzeitige Verfügbarkeit von Waren und der Zustand der Lieferketten kamen dabei ebenso zur Sprache, wie der Mangel an Fachkräften. Im offenen Gespräch richtete Oliver Claus stellvertretend für die gesamte Branche seinen Wunsch an den Minister, S-Pedelecs auf Radwegen zuzulassen. Al-Wazir verwies darauf, dass es zur notwendigen Änderung der StVO derzeit keine Mehrheit im Landtag gäbe und Nutzungskonflikte bedacht werden müssten. Einigkeit herrschte hingegen zum positiven Beitrag der entstehenden Radschnellwege für die Verkehrswende – besonders mit Blick auf Berufspendler in Ballungsräumen.

18. August 2020 von Markus Fritsch

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