Zwangsgeld-Drohung zuvorgekommen
Kurz vor Ablauf der Frist: Mastercard gibt nach
"Mastercard will die Interbankenentgelte zumindest vorläufig aussetzen. Damit reagiert der Kreditkartenanbieter endlich auf die Feststellung der EU-Kommission, dass seine derzeitigen Gebührenpraktiken beim Interbankenentgelt wettbewerbswidrig sind. Dies ist ein erster Schritt auf dem Weg zu fairen und transparenten Bedingungen für die Händler und günstigeren Preisen für die Verbraucher beim Bezahlen per Kreditkarte.
Einzelhändler leiden erheblich unter den Interbankenentgelten. Diese werden zu über 80 Prozent in Form der so genannten „merchant service charge“ von der kartenakzeptierenden Händlerbank an den Händler weitergegeben. Für den Handel sind sie weder verhandelbar noch transparent. Die Handelsunternehmen werden dabei für Dienste zur Kasse gebeten, von denen sie in keiner Weise profitieren. Eine faire und transparente Kostenverteilung ist daher unerlässlich. Der Handel ist bereit für diejenigen Dienste zu zahlen, die er auch in Anspruch nimmt, aber nicht für mehr. Immerhin werden pro Jahr allein in Deutschland 250 Millionen Euro an Interbankenentgelten gezahlt.
Ein Ende der Diskussion ist jedoch auch nach der Ankündigung von MasterCard nicht in Sicht: Das Kartenunternehmen wird die Kommissionsentscheidung von Dezember 2007 im Berufungsverfahren anfechten. Und auch in Deutschland besteht rechtlich noch keine Klarheit. Wir erwarten daher, dass das deutsche Kartellamt die EU-Entscheidung und den Schritt von Mastercard in seine Überlegungen mit einbezieht und der seit Anfang 2006 anhängigen Beschwerde des HDE gegen die nationalen Interbankenentgelte stattgibt."
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