Puls steuert Antrieb:
Mit Mentorbike wird der E-Antrieb zum Cardio-Trainer
Wobei schon die Kernfunktion von Mentorbike eine spannende Innovation ist: Das System steuert die Antriebsunterstützung gemäß eines voreingestellten Herzfrequenzbereichs. Ist der Puls zu hoch, gibt der Motor mehr Tretkraftunterstützung. Der Vergleich der Soll- und Ist-Daten des Nutzers ermöglicht eine individuelle Anpassung der Trainingsbedingungen quasi in Echtzeit.
Die entsprechende technische Umsetzung liest sich so: „Ein Pedelec, ein Wireless Body Area Network (WBAN), Sensoren (z.B. GPS, EKG) und eine zentrale Diensteplattform werden mit einem SmartPhone verbunden. Das Mentorbike sammelt über verschiedene Sensoren Informationen über den Nutzer während des Fahrens, die lokal auf dem SmartPhone und zentral auf dem Server verarbeitet werden, um individuelle Trainingsanpassungen während des Fahrens durchzuführen.“
Dadurch werden nun Trainingsmethoden ermöglicht, die bisher nur bei stationären Geräten angewendet werden konnten: „Durch die Erfassung physiologischer und physikalischer Daten wird dem Nutzer erstmalig ein freies, individuelles Training innerhalb seiner präventiven bzw. therapeutisch definierten Belastungs- und Beanspruchungsgrenzen ermöglicht“, sagt Boris Feodoroff, Projektleiter an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Ein weiterer Vorteil des Mentorbike-Systems liege in der Anwendbarkeit für Gruppen: Die individuelle Anpassung der Motorsteuerung ermöglicht eine Zusammenstellung von Trainierenden unterschiedlicher Fitness- und Rehabilitationslevel. Zudem zeigt das System auch passende Trainingsrouten an.
Neben der Deutschen Sporthochschule, die vor allem leistungs- und gesundheitsspezifische Parameter zum Projekt beisteuert, sind noch die Firmen BitifEye Digital Test Solutions, Benchmark Drives und INTERACTIVE Software Solutions sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) an dem Projekt beteiligt, das mit rund 1 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Bis die ersten Mentorbikes kommerziell eingesetzt werden können, wird aber noch einige Zeit vergehen: Erst im März 2014 soll das Projekt abgeschlossen sein.
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