MountainBIKE 10/07: Sieben Bikes im Langzeit-Test
Alles fit nach 12.000 km?
Wie gut stehen verschiedene Bikes nach einer Marathon-Saison technisch noch da? Diese Frage beantwortete die MountainBIKE-Redaktion bei acht Modellen in ihrer jüngsten Ausgabe mit viel Akribie. Die schwerste Aufgabe hatte dabei das Backfire LRS HFS von Centurion zu bestehen, das in den letzen Monaten 12000 Kilometer quer durch Afrika getreten wurde. Das Urteil nach dem kompletten Zerlegen des Bikes: „Nach einem gründlichen Service könnte es gleich wieder auf Tour gehen.“ Wenig Grund zum Meckern lieferten aber auch das Stereo von Cube nach 2927 km, das S-Works Enduro SL von Specialized (1523 km), das Spark 30 von Scott (3578 km), das AM 1.8 von Trenga De (4367 km)und das Opium von MTB Cycletech (5497 km). Bei den meisten dieser Bikes waren, wenn überhaupt, nur ein paar Lager am Hinterbau und ein Dämpfer- und Gabelservice fällig. Auch die teilweise verwendeten Carbon-Rahmen zeigten keine Anzeichen von Schwäche, mit einer Ausnahme: Beim inzwischen zurückgerufenen Hai End der Winora-Marke Hai Bikes rissen Ober- und Unterrohr unter Rennbedingungen schlagartig ab. Glück im Unglück, dass sich der MountainBIKE-Testpilot dabei nur ein paar Hautabschürfungen zuzog. Die Sachverständigen Ernst Brust (velotech.de) und Manfred Otto (EFBe) wurden zur Klärung der Ursachen hinzu gezogen. Deren fast gleichlautende Erklärung: Zu wenig Elastizität und somit ein ungenügendes Überlastverhalten sowie Schwankungen in der Fertigungsqualität haben zu dem verhängnisvollen Schaden geführt.
Drei Rahmen an der Sub-Kilo-Grenze
Die Collage, mit der die MountainBIKE-Redaktion den Test von drei Carbon-Rahmen um die 1-Kilogramm-Grenze aufgemacht hat, führt dem Leser bildhaft vor Augen, wie wenig Gewicht ein Kilogramm ist: etwa soviel wie eine Tüte Milch wiegt, ein Brot oder vier Päckchen Butter. So viel wiegt auch die neueste Generation an leichten MTB-Rahmen von Scott (Scale: 1125 g mit Satteldom), Simplon (Razorblade: 998 g) und Storck (Rebellion: 1080 g). „Carbon at its best“, urteilt die Redaktion, beim Simplon wurde sogar ein „Überragend" ins Testzeugnis geschrieben.
Zwei-in-Eins Jacken
Passend zum Herbstanfang hat MountainBIKE in der aktuellen Ausgabe Zwei-in-Eins-Jacken vorgestellt, die sich mit Zip-Off-Ärmeln und Belüftungen schnell wechselnden Wetterbedingungen anpassen lassen. Testsieger mit der Note überragend waren die Softshells 10246 von Löffler sowie Phantom Lady von Gore Bikewear. Einen Kauftipp für gutes Preisleistungsverhältnis bekamen zudem die Herren- und Damen-Version der Vaude-Windstopper-Jacke Dundee Zip-Off.
Protektoren im TÜV-Test
Seitdem Bikes mit viel Federweg immer anspruchsvollere Strecken erlauben, rückt auch das Thema Schutzausrüstung mehr in das Bewusstsein der Biker. Doch wie viel Schutz bieten die Protektoren wirklich? MountainBIKE hat drei auf dem Markt erhältliche Rücken-Protektoren, zwei Knie- sowie vier Schienbein-/Knieschoner nach geltenden Normen in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland getestet. Bei den Rückenprotektoren orientierten sich die Tester an den Europa-Normen für Motorrad-Ausrüstung, nachdem beim Sturz vom Bike ähnlich hohe Belastungen auftreten können. Testsieger wurde hier ein nur 39 EUR teurer Motorrad-Protektor der Lidl-Marke B-Square, einen Kauftipp bekam zudem der Attack-Rucksack von Deuter. Keine Auszeichnung gab es hingegen bei allen sechs getesteten Knie- und Schienbein-Protektoren, da hier keines der Produkte die Rollsport-Norm EN14120 erfüllte.
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