GFK Nachhaltigkeitsindex sinkt leicht
Nachhaltiges Einkaufen verliert etwas an Bedeutung
Die positive Entwicklung des Konsumklimas und der Anschaffungsneigung wirkt sich aktuell nur bedingt auf die Bereitschaft für nachhaltige Einkäufe aus. Der Klimawandel bewegt die Deutschen weniger stark als die Inflation oder die Sorge, ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können.
Der Index für nachhaltige größere Anschaffungen sinkt deutlich und liegt im Juli bei 100 Punkten. Das entspricht dem Durchschnittswert von 2022. Im April lag dieser Index noch bei 107 Punkten. Der Anteil derjenigen, die in den letzten zwölf Monaten nachhaltige größere Anschaffungen gekauft haben, geht von 32 Prozent im April auf 28 Prozent im Juli zurück. Auch der Anteil derjenigen, die planen in den nächsten 12 Monaten größere Anschaffungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu tätigen, sinkt leicht auf 27 Prozent. (April: 30 Prozent). Stabil bleibt der Anteil der Konsumenten, die bereit sind, für nachhaltige größere Anschaffungen mehr Geld auszugeben (70 Prozent).
FMCG-Güter gegen den Trend
Im Bereich FMCG (Fast Moving Consumer Goods) nimmt die Bedeutung von Nachhaltigkeit weiter zu. So steigt der Anteil derjenigen, die in den letzten Monaten häufig nachhaltige Lebensmittel und Drogerieprodukte gekauft haben, im Juli um 4 Prozentpunkte auf 27 Prozent. Entsprechend entwickelt sich auch der Index für nachhaltige FMCG*-Produkte positiv und liegt bei 99,4 Punkten (April: 98 Punkte). Der Anteil der Konsumenten, die planen, im nächsten Monat nachhaltige FMCG-Produkte zu kaufen, liegt bei 63 Prozent – das sind zwei Prozentpunkte weniger als im April. Bei Lebensmitteln und Drogerieprodukten zeigen sich 69 Prozent der Befragten bereit, für Nachhaltigkeit höhere Preise zu zahlen (April: 67 Prozent).
Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in den steigenden Umsatz- und Absatzzahlen für Bio-Lebensmittel wider. Laut NIQ Handelspanel wuchs deren Absatz im ersten Halbjahr 2024 um 10 Prozent und der Umsatz um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum; Nicht-Bio-Lebensmittel verzeichneten ein Umsatzplus von 2 Prozent. Insgesamt stieg der Anteil von Bioprodukten am FMCG-Gesamtumsatz auf knapp 5 Prozent.
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