Marktzahlen - Branchenstudie
Neue Studie bestätigt Branchenwachstum
Damals wie heute wurde die Branchenstudie unter der Projektleitung von Dr. Frederic Rudolph hergestellt, der nun den Fahrrad-Thinktank T3 leitet. Zudem entstand die Studie diesmal unter der alleinigen Federführung von Zukunft Fahrrad. Akribisch wurden die verschiedensten Bereiche der Fahrradwirtschaft unter die Lupe genommnen und auf ihr wirtschaftliches und soziales Gewicht untersucht. Die Ergebnisse sind einmal mehr umfassend und bemerkenswert.
Leasing wächst immer weiter
Immer interessant ist das Geschäft mit Leasing-Fahrrädern. Bereits in der ersten Studie spielte dieser Zweig der Branche eine relevante Rolle und ist nach wie vor auf einem Siegeszug: 2013, zum Start dieser neuen Möglichkeit, an ein Fahrrad zu kommen, wurden gerade einmal 1100 Räder geleast. 2020 waren es schon 340.000 Verträge, die in einem Jahr abgeschlossen wurden. Die neue Studie gibt nun Auskunft, dass es seitdem immer weiter bergauf gegangen ist. 2021 kamen noch mal 488.000 Neuverträge dazu, für 2022 meldet der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen nun weitere 600.000. Seit 2019 hat sich die Zahl der jährlich abgeschlossenen Verträge mehr als verdreifacht. Das Jahr 2023 läuft derzeit wohl ebenfalls und allen sonstigen Krisenherden zum Trotz vorzüglich. In Summe sind geschätzt derzeit etwa 1,6 Millionen Fahrräder und E-Bikes in einem Leasing-Vertrag auf der Straße, wenn man die 2023er-Zahlen auch bereits berücksichtigt. Dazu kommen noch all die Räder, deren Verträge ausgelaufen sind und von den Leasing-Nehmern übernommen wurden oder als Rückläufer wieder in den Markt gekommen sind. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich das Fahrrad-Leasing vom totalen Nischenprodukt zu einem Markt-Protagonisten entwickelt. Aus einem Angebot, dessen Perspektive zunächst vage blieb, ist innerhalb weniger Jahre ein Branchen-Highlight geworden. Das gilt auch bei den Beschäftigtenzahlen: 2014 arbeiteten stolze 32 Personen in der Fahrrad-Leasingbranche. Das sieht heute schon ganz anders aus.
Stark steigende Beschäftigungszahlen
Überhaupt spielt die Beschäftigung in der Studie eine große Rolle. Immerhin lässt sich daran eine gesellschaftliche Rolle der Fahrradbranche ablesen, die sonst gerne übersehen wird. Entsprechend große Aufmerksamkeit erreichte schon bei der Premiere die Zahl der Beschäftigten in der Branche. Insbesondere der Umstand, dass durch den Fahrradtourismus in 2019 204.000 Menschen in Lohn und Brot standen, hat viele verblüfft. Seitdem ist diese Zahl sogar noch deutlich gestiegen. Es sind weitere 60.000 Jobs in diesem Segment entstanden, sodass nun über 260.000 Menschen ihr Geld mit Fahrrädern, genauer eben mit Fahrradtourismus verdienen. Das sind Gastwirte, Hotels, Lokalitäten und viele andere touristische Angebote, die es ohne die radfahrenden Besucherinnen und Besucher nicht gäbe. Diese müssten übrigens in noch viel größerer Zahl zugenommen haben als die Beschäftigten. »Ein deutliches Zeichen, dass ein gut ausgebautes Wegenetz zu mehr Nutzerinnen und Nutzern führt«, heißt es dazu von Zukunft Fahrrad.
In den Kernbereichen der Branche, also in Handel, Industrie und Dienstleistungen, gab es ebenfalls ein beträchtliches Beschäftigungswachstum seit der ersten Auflage. Im Facheinzelhandel sei in den vergangenen drei Jahren die Zahl der Beschäftigten um 30 Prozent gestiegen. Mehr als 30.000 Menschen sind allein hier beschäftigt. In der Herstellung ist die Zahl um ein Sechstel gewachsen.
Bei der Methodik wurden diesmal die Daumenschrauben angezogen. »Mit der aktuellen Studie sind wir in der Methodik deutlich konservativer vorgegangen als in der Vergangenheit und haben sehr viel strenger bewertet, wer oder was mitgezählt wird. Im Bereich Tourismus sind wir allerdings bei der auch vom ADFC genutzten Metrik geblieben«, erklären die Studienmacher bei Zukunft Fahrrad.
Die Branchenstudie enthält viele wertvolle Brancheneinsichten, die hier längst nicht alle abgebildet werden können. Die komplette Studie findet sich online auf der Projektseite von Zukunft Fahrrad .
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