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Die IAA steht künftig auf drei Säulen.
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Automobilmesse definiert sich neu

Neues IAA-Konzept steht auf drei Säulen

Wo soll es hingegen mit der IAA? Und wie werden die Rollen künftig verteilt sein? Das neue Konzept wurde soeben der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Die IAA steht künftig auf drei Säulen.Konzeptvorstellung mit politischen Schwergewichten.

Die Präsentation vor hochkarätigen Gästen aus der Politik, allen voran dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, sowie den anwesenden Journalisten vor Ort oder digital an den Bildschirmen, brachte professionell vorbereitet zum Ausdruck, wie die IAA ihren bisherigen Auftritt neu definieren will. Nicht mehr als weltgrößtes Autohaus soll die Automesse wahrgenommen werden, sondern als internationale Plattform für Mobilität. Es soll also um Mobilitätslösungen gehen im urbanen, aber auch ländlichen Raum. Auf das Wort Automobil wurde im Rahmen der verschiedenen Präsentationen, die mit viel Farbe, Bewegung und Marketing-Sprech in Szene gesetzt wurde, weitestmöglich verzichtet. Von Mobilität war ganz viel die Rede, von gemeinsamem Auftreten der Mobilitätsformen nebeneinander und nicht gegeneinander, kein „entweder oder“ soll es bei der Diskussion um Mobilität geben, sondern nur ein „und“, wie die VDA-Präsidentin erklärte.
Aber letztendlich bleibt die IAA eine Messe der Automobilindustrie, daran ließ auch Hildegard Müller keinen Zweifel. „Neueste Technologien und faszinierende Fahrzeuge, wie sie die deutsche Automobilindustrie entwickelt, sind die Basis für eine neue Nachhaltigkeit. Diese IAA wird das in aller Vielfalt zeigen“. Welchen Raum das Fahrrad oder E-Bikes in diesem Zusammenhang einnehmen könnte, blieb zunächst noch offen. Beim ersten Aufschlag der neuen IAA galt es aber auch, das neue, übergeordnete Konzept der IAA, das sich in drei Veranstaltungsformate gliedert, zu beschreiben und zu erklären.

Komprimierung

„Mit der neuen IAA präsentieren wir ein absolut neuartiges Veranstaltungskonzept in München. Inhalte, Exponate, Erlebnisse und Diskussionen werden für jedermann zugänglich, seien es die Münchner Bürger oder die Gäste aus aller Welt“, blickt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, in die Zukunft. „Die Neuausrichtung der IAA ist eine der herausforderndsten Aufgaben im internationalen Messegeschäft und eine einzigartige Chance für München.

Was wird sich ändern? Die neue IAA wird zunächst einmal deutlich kürzer. Kein Messemarathon mehr über 13 Tagen, der bislang gegliedert in Pressetage, Fachbesuchertage und Endverbrauchertage war. Sechs Tage Messegeschehen (7. bis 12. September 2021) müssen künftig ausreichen. Komprimiert werden soll künftig auch die Ausstellungsfläche vor Ort für Marken und Produktpräsentationen. „Innovationen stehen im Vordergrund, nicht komplette Produktpaletten“, heißt es von den Veranstaltern. Der Begriff „Summit“, gewählt für den ersten Baustein der IAA, fasst zusammen, wie sich die IAA künftig als Branchentermin sieht: Als Raum für Konferenzen und Diskussionsrunden sowie offizielle Presse- und Networking-Termine. „Als Weiterentwicklung des bisherigen klassischen Fachmesse-Formats richtet sich der Summit an Professionals sowie Vertreter der Mobilitäts- und Technologiebranche und schafft ein Forum für einen auch politisch-gesellschaftlichen themen- und branchenübergreifenden Austausch“.

Für die breite Öffentlichkeit soll sich die IAA offenbar künftig abseits des Messegeländes abspielen. „Open Space“ wird dieser zweite Baustein im neuen Messekonzept genannt. Prominente Plätze im Zentrum Münchens als Eventflächen und Treffpunkt für alle Interessierte rund um das Thema Mobilität. Geboten werden soll „ein vielfältiges Programm zwischen Entertainment und Information ermöglicht den direkten Kontakt zwischen Verbrauchern und Herstellern“.

Blue Lane ist die Verbindung

Um eine Verbindung zwischen diesen beiden Plattformen „Summit“ und „Open Space“ zu schaffen, bedarf es der „Blue Lane“ – die dritte Säule des neuen Messekonzepts. Angedacht ist eine abgesperrte Strecke zwischen Innenstadt und Messegelände, auf der Besucher neue Mobilitätsformen und Antriebstechnologien ausprobieren können.

Das Konzept der IAA steht also. Jetzt geht es für die Veranstalter an die Ausgestaltung. Interessant dürfte sein, wie Aussteller von außerhalb der Automobilbranche nach München gelockt werden sollen. Dass man dazu gewillt ist, das wurde bei der jüngsten Konzeptverstorstellung zumindest immer wieder angedeutet. In welcher Form das geschehen soll, das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten noch zeigen.

Wie bereits berichtet wird die IAA im kommenden Jahr und auch im Jahr 2023 sicher in München stattfinden. Zudem besteht eine Option für die Ausrichtung im Jahr 2025.

Die IAA-Konzeptvorstellung vom 1. Juli 2020 ist in kompletter Länge online abrufbar.

3. Juli 2020 von Jürgen Wetzstein

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