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Nextbike geht wieder eigene Wege und verlässt das Firmendach Tier Mobility.
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Neuer Eigentümer

Nextbike und Tier Mobility gehen getrennte Wege

Zwei Jahre lang war der Bike-Sharing-Spezialist eine Marke der Tier Mobility SE. Jetzt gehen beide Unternehmen wieder getrennte Wege und ein neuer Investor übernimmt Nextbike.

Es war eine Elefantenhochzeit, die vor über zwei Jahren gefeiert wurde: Mit der Übernahme von Nextbike erweiterte seinerzeit Tier Mobility sein umfangreiches Portfolio und mutierte dabei zu einem weltweit führenden Mikromobilitäts-Anbeiter auf zwei Rädern velobiz.de berichtete . Doch die große Euphorie bezüglich der Erfolgschancen von E-Roller-Verleihsystemen ist vielerorts einer ablehnenden Haltung gewichen. Verleih-E-Tretroller wurden aus vielen Innenstädten wieder verbannt, zudem wird die Mitnahme von diesen Fahrzeugen in vielen Verkehrsverbünden mittlerweile erschwert oder verboten.

Nextbike konzentriert sich seit 20 Jahren auf Bike-Sharing und kann hier durchaus Erfolge vorweisen. 2023 erwirtschaftete der europäische Marktführer einen Umsatz in Höhe von 59,3 Millionen Euro. Die mehr als 115.000 Räder verteilt auf 20 Länder und mehr als 300 Städte sowie Gemeinden wurden rund 45 Millionen Mal genutzt.

Jetzt geht das Unternehmen wieder wirtschaftlich eigene Wege und wird hierfür in eine separate rechtliche Einheit, die Nextbike GmbH, überführt. Auf die Firmierung erfolgt unverzüglich die Übertragung der Gesellschaftsanteile durch die Tier Mobility SE an die STAR Pedal GmbH, eine Gesellschaft des STAR IV Fonds, der von STAR Capital Partnership LLP, einem Privat Equity Fondsmanager („STAR Capital“), verwaltet wird. STAR Capital investiert seit 1999 erfolgreich in europäische Unternehmen, die wichtige Infrastruktur und Dienstleistungen für öffentliche und private Partner bereitstellen.

Der Vollzug der Transaktion wird für Mitte Mai erwartet.
Nextbike wird sich auch in Zukunft komplett auf sein Kerngeschäft – die Entwicklung und Integration von maßgeschneiderten Bike-Sharing Lösungen in die ÖPNV-Infrastruktur von Städten und Gemeinden in ganz Europa – konzentrieren.

Stabiles Geschäftsmodell

Simon Stephan, Vertreter der Geschäftsführung von Nextbike, erklärt: “Wir haben uns in den vergangenen Jahren als ganz besonders anpassungsfähig und innovationsstark bewiesen. Nextbike hat Bike-Sharing gemeinsam mit seinen städtischen Partnern nicht nur als elementare Komponente des öffentlichen Nahverkehrs etabliert, sondern mit diesem Format ein stabiles und wirtschaftlich nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt. Langfristige Verlässlichkeit ist Trumpf, wenn es um öffentliche Infrastruktur und Dienstleistungen geht. Mit Star Capital haben wir nun einen erfahrenen und etablierten Partner im Rücken, um die Erfolgsgeschichte von Nextbike auch für die nächsten 20 Jahre fortzuschreiben.“

Unterschiede

Bei Tier Mobility begründet man die Trennung mit unterschiedlichen Geschäfts- und Betriebsmodellen. Nextbike konzentriert sich auf subventionierte Bike-Sharing-Verträge mit der Stadt als Kunden, Tier-Dotts Kerngeschäft sind B2C-Sharing-E-Scooter und E-Bikes, mit den Endverbrauchern als Kunden und der Stadt als wichtigem Partner. "Diese beiden Modelle haben unterschiedliche Anforderungen an den Ausschreibungsprozess und das Produkt. Leider mussten wir feststellen, dass diese Geschäftsmodelle einzeln besser funktionieren als zusammen, und dass jedes Unternehmen unabhängig voneinander mehr Erfolg beim Aufbau des besten Services für seine Nutzer haben wird", heißt es von Tier Mobility.

30. April 2024 von Jürgen Wetzstein

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