Bessere Infrastruktur gefordert
Österreich: Mehr Radfahrer, aber weniger Radunfälle
„In Österreich wird immer mehr Rad gefahren und die Zahl der Fahrradunfälle geht zurück. Das klingt widersprüchlich, ist es aber nicht. Je mehr Menschen Radfahren, umso stärker achten die anderen Verkehrsteilnehmer auf den Radverkehr. Fahren wenig mit dem Rad, werden Radfahrer leichter übersehen“, erklärt VCÖ-Experte DI Martin Blum. Im Jahr 2000 kamen pro 100 Millionen gefahrenen Kilometer sechs Radfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben, im Vorjahr waren es zwei.
In den ersten acht Monaten des Jahres 2010 ging die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer von 29 auf 20 zurück. Bereits im Vorjahr gab es einen Rückgang um 39 Prozent. Auch die Zahl der verletzten Radfahrer ist weiter rückläufig. Die Zahl der verletzten Radfahrerinnen und Radfahrer ist um sieben Prozent auf 2727 gesunken. Für den VCÖ ist klar: Die Zahl der Radfahrunfälle kann durch eine verbesserte Infrastruktur weiter verringert werden. Deshalb fordert der VCÖ mehr Radwege entlang von Freilandstraßen und mehr Platz zum Radfahren in den Städten.
Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass der Pkw der Hauptunfallgegner ist. Jeder zweite Fahrradunfall ist eine Kollision mit einem Pkw. Jeder fünfte Unfall ist ein Alleinunfall, jeder zehnte ein Zusammenstoß mit einem anderen Fahrrad. Ältere Radfahrer sind am stärksten gefährdet: Im Vorjahr waren 51 Prozent der tödlich verunglückten Radfahrer älter als 64 Jahre und 21 Prozent zwischen 55 und 64 Jahre.
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