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Bikemap-Analyse zur Radnutzung seit der Pandemie
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Untersuchung zur Fahrradnutzung:

Pandemie hat das Radfahren verändert

Dass die Corona-Pandemie auch einen erheblichen Einfluss auf das Fahrrad hat, ist bekannt. Nun gibt es von Bikemap auch eine Analyse, wie genau dieser aussieht.

Bikemap ist eine nutzergenerierte Fahrradroutensammlung und laut eigenen Angaben auf diesem Feld auch die größte der Welt. Für die aktuelle Analyse wurde das Verhalten der Community auf dem Rad global unter die Lupe genommen. Dabei kamen einige bemerkenswerte Entwicklungen zu Tage.

Der beobachtete Zeitraum vor der Covid-19-Pandemie betrug 14 Monate, vom 15. Januar 2019 bis zum 15. März 2020 und damit bis zum ersten Lockdown in Deutschland. Der beobachtete Zeitraum seit bzw. nach der Pandemie, um entsprechende Veränderungen festzustellen, beträgt ebenfalls 14 Monate (16. März 2020 bis 19. Mai 2021). Verwendet wurden interne, anonymisierte Daten der Nutzerinnen und Nutzer. Insgesamt wurden 38 Länder in Europa in die Analyse miteinbezogen.

Insgesamt zeigte sich, dass Radfahrer seit der Pandemie mehr Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegen, dafür aber auch etwas langsamer geworden sind. Dementsprechend verbringen sie auch mehr Zeit im Fahrradsattel. Die zurückgelegte Wegstrecke hat sich um 19 Prozent gesteigert, die Zeit auf dem Sattel um knapp 23 Prozent. Die Geschwindigkeit hat um fast neun Prozent abgenommen. Radlerinnen und Radler aus Deutschland bauten während der Pandemie ihren Bewegungsradius von rund 14 auf 20 Kilometer aus, d.h. sie legen fast anderthalbmal so viel Wegstrecke zurück und landen damit auf dem zehnten Platz im Distanz-Ranking. Die wöchentliche Zeit im Sattel haben Rad-Fans aus Deutschland ebenfalls ausgedehnt: Im Vergleich zu vor der Pandemie sind sie fast anderthalbmal so lange mit ihrem Fahrrad unterwegs (83 statt 60 Minuten wöchentlich). Auch das bringt Deutschland im Europa-Vergleich den zehnten Platz ein. In Bezug auf die Durchschnittsgeschwindigkeit fand hingegen eine Negativentwicklung statt: Statt circa 15 Kilometer pro Stunde (km/h) kommen die Radelnden nun auf 13,7 km/h.

Schweden am längsten unterwegs, Mazedonier am schnellsten

Insgesamt kommt Deutschland damit auf ein relativ durchschnittliches Niveau. Spannend sind aber auch die Ausreißer. Schwedische Radfahrerinnen und Radfahrer lassen es laufen, wenn sie mal auf dem Rad sitzen. Das Sechsfache an Kilometern radeln schwedische Radbegeisterte im Vergleich zu Beginn der Covid-19-Pandemie und steigerten ihre Distanz damit europaweit am meisten. Auch in absoluten Zahlen (102 Kilometer) dominieren die Skandinavier:innen die Analyse. Zyprische Insulaner:innen hingegen haben ihre Kilometer auf dem Rad um das Vierfache (vier Kilometer pro Fahrt) und damit am meisten reduziert.

Seit Beginn der Pandemie fahren Rad-Fans in Mazedonien 1,3 Mal schneller als zuvor (15,4 statt 11,6 km/h). Die Einwohner von Belarus gehen es indessen gemütlicher an, sie fahren rund acht Kilometer pro Stunde, und damit um fast die Hälfte langsamer (neun statt 17 km/h).
Sie sind zwar die Langsamsten, dafür aber auch die mit der meisten Ausdauer: In Belarus verbringen die Menschen im Schnitt ganze drei Stunden (190 Minuten) pro Woche auf ihrem Fahrrad. Die höchste Steigerung weist allerdings Island auf: Im Vergleich zu vor der Pandemie sitzen die Radbegeisterten mehr als doppelt so lang im Sattel (105 Minuten).

Bei dieser Analyse sollte man natürlich im Auge behalten, dass die Zahlen womöglich mehr über die Nutzung der App in den Ländern aussagen als eine repräsentative Darstellung der nationalen Radnutzungseigenschaften sind. Interessant sind sie allemal.

4. Juni 2021 von Daniel Hrkac
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