Paris setzt E-Scooter-Verbot um

Satte 90 Prozent derjenigen, die an der Bürgerabstimmung teilnahmen, sprachen sich dafür aus, Verleih-E-Scooter aus dem Straßenbild zu entfernen. Wie in allen anderen Städten der Welt hatte man auch dort die gleichen Probleme: Wild und möglichst störend geparkte E-Scooter, die von unerfahrenen Nutzenden überproportional oft in Unfälle verwickelt waren und von Teenagern auf gefährliche Weise gefahren wurden, sorgten für Ärger. Mit dem Entschluss, komplett Verleih-E-Scooter zu verbieten, steht Paris dennoch allein da. In anderen Städten mögen solche Schritte erwogen werden, sie sind aber keineswegs eine verbreitete Maßnahme.

Denn es gibt gewichtige Gründe, die für Verleih-E-Scooter sprechen: Sie lassen sich auch sinnvoller reglementieren, als das derzeit oft der Fall ist, womit viele Ärgernisse beseitigt werden können und sie werden von Vielen sehr wohl als attraktive Mobilitätsvariante aufgefasst. In Paris ist dieses Thema zunächst einmal durch, obwohl die Kritik an der Maßnahme längst nicht verhallt.

Die erwähnten 90 Prozent, die sich gegen Verleih-E-Scooter aussprachen, sind trotzdem nur eine Minderheit, denn die Wahlbeteiligung lag nur bei sehr bescheidenen 7,46 Prozent. Die überwältigende Mehrheit fand das Thema also nicht spannend genug, um zur Wahlurne zu schreiten. Tatsächlich musste die Stimmabgabe in Wahllokalen durchgeführt werden.

Das Verbot betrifft übrigens nur die Verleih-Angebote. E-Scooter in Privatbesitz sind nicht von diesem Beschluss betroffen. Tatsächlich gehört Frankreich zu den E-Scooter-Hochburgen in Europa. Vergangenes Jahr wurden dort 700.000 E-Scooter verkauft.

Die rund 15.000 E-Scooter von Paris haben inzwischen oft ein neues Zuhause gefunden. Unter anderem ersetzen sie in Berlin ältere Modelle. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt. In Berlin sollen aktuell bereits 47.000 Verleih-E-Scooter zur Verfügung stehen, also mehr als das dreifache von dem, was Paris schon zu viel war.