Betriebsstillstand im November
Prophete-Insolvenz als Folge eines Cyber-Angriffs?
Dass die Prophete-Gruppe inklusive des Fachhandelslieferanten Cycle Union GmbH kurz vor Weihnachten Insolvenz anmelden musste, kam zu diesem Zeitpunkt durchaus überraschend. Noch überraschender ist jetzt die Aussage vom vorläufigen Insolvenzverwalter Manuel Sack zum letztendlichen Auslöser der Insolvenz des Unternehmens. So äußerte der Sanierungsexperte kürzlich gegenüber der F.A.Z., dass ein Hacker-Angriff das Unternehmen Ende November für drei bis vier Wochen lang stillgelegt und zu Verlusten geführt habe, die für das Unternehmen nicht mehr zu bewältigen gewesen wären. Der Cyber-Angriff kam offensichtlich zu einem Zeitpunkt, in dem das Unternehmen bereits mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, weil bei Prophete geplante Umsatzziele nicht erreicht worden seien. Die angespannte Liefersituation aufgrund der unterbrochenen Lieferketten, mit der die gesamte Fahrradbranche in den vergangenen beiden Jahren zu kämpfen hatte, dürfte dabei die nicht zur Entspannung der Liquiditätslage beigetragen haben.
Cyber-Angriffe auf Unternehmen sind in der Vergangenheit auch in der Fahrradbranche vorgekommen. So war im Juli 2020 der Navigationsspezialist Garmin und im Januar des Jahres 2020 Fahrradhersteller Canyon Bicycles von einem Cyber-Angriff betroffen velobiz.de berichtete . Seinerzeit hatten die betroffenen Unternehmen diese Cyber-Angriffe öffentlich gemacht und auch die zuständigen Behörden informiert. Diesbezüglich herrscht im Fall von Prophete jedoch noch Unklarheit, wie beispielsweise das Technik-Portal heise.de berichtet.
Für die Prophete-Gruppe ist aktuell ein internationaler Investorenprozess eingeleitet worden, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
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