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Branchenreport veröffentlicht

Radlogistikbranche erwartet stabiles Wachstum

Im Branchenreport 2024 zeichnet der Radlogistikverband Deutschland (RLVD) ein positives Bild, was die Entwicklung im Bereich Radlogistik anbelangt. Eine Vision stellt noch eine besondere Herausforderung dar.

Trotz globaler Herausforderungen verzeichnet die Branche stabiles Wachstum und blickt optimistisch in die Zukunft. Das ist eine zentrale Aussage zum soeben veröffentlichten Branchenreport 2024, der in der vollständigen Version auf der Website des RLVD verfügbar ist.

„Unser Ziel ist es, bis zum Ende der 2020er Jahre 30% des urbanen Wirtschaftsverkehrs auf Lastenräder oder -anhänger zu verlagern“, erklärt Tom Assmann, Vorstand des RLVD. „Dieser Bericht zeigt, dass wir trotz widriger Umstände weiter aktiv für eine nachhaltige Wirtschaft kämpfen.“ Der Branchenreport prognostiziert ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 10%, was jedoch nicht ausreicht, um die Vision einer CO2-neutralen urbanen Logistik vollständig zu realisieren.

Assmann fordert daher die Politik auf, faire Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit und Innovation zu schaffen. Dazu gehören die Integration von Lastenrädern in die öffentliche Beschaffungspolitik, die Wiederauflage der Lastenradförderung des Bundes und eine verlässliche Finanzierung des Ausbaus der Radverkehrsinfrastruktur.

Branchenzahlen

Im Jahr 2023 waren rund 5400 Beschäftigte in der Radlogistik tätig. Der Report zeigt, dass die meisten Unternehmen kleine und mittelständische Betriebe sind. Der Umsatz der Branche lag im vergangenen Jahr bei 183 Millionen Euro, was eine stabile bis leicht wachsende Tendenz gegenüber dem Vorjahr darstellt. Insgesamt wurden 37.650 Lastenräder und -anhänger für den gewerblichen Sektor im Jahr 2023 verkauft. 95% davon verfügen über eine elektrische Antriebsunterstützung. Lastenanhänger stellen mit ca. 12.000 abgesetzten Modellen einen immer relevanteren Anteil des Verkaufs dar.

Nicolas Schüte, Hauptautor der Studie von der Technischen Hochschule Wildau, betont: „Die Nutzung von Lastenrädern für gewerbliche Zwecke ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein nachhaltiges Konzept mit viel Potenzial. Wir sehen immer mehr Anwendungsfälle, von mobilen Kaffeebars bis zur ambulanten Pflege, die von der Radlogistik profitieren können.“

Klimaschutz

Die Radlogistik leistet einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Im Jahr 2023 wurden rund 8 Millionen Kilometer mit Lastenrädern zurückgelegt, was zu einer Einsparung von ca. 2100 Tonnen CO2 führte, wie der RLVD vorrechnet. Der Verband verweist zudem auf Umfrageergebnisse, die aufzeigen, dass die Verkehrssicherheit durch Radlogistik deutlich verbessert wird.

Bisher gibt es seit Start der Erhebung keine Schwerverletzten oder Verkehrstoten. „Die tendenziösen Negativschlagzeilen zu Tests von Lastenrädern und -anhängern sind vorwiegend Quatsch. Die Berichte sind leider fast durchweg aus dem Zusammenhang herausgerissen dargestellt. Im Tagesgeschäft auf der Straße sehen wir, dass die Fahrzeuge sicher sind,“ kommentiert Martin Schmidt, Vorstand im RLVD.

Der Verband

Der Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) will den Einsatz moderner Cargobikes und Lastenanhängern in der Logistik voranbringen und vertritt die Interessen der ca. 80 kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Pioniere der Radlogistik sind.

7. August 2024 von Jürgen Wetzstein

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