Neue Ausbildungsstruktur
Schweizer Fahrradbranche kämpft gegen Personalmangel an
Auch in der Schweiz kämpfen viele Fahrradhändler mit der Herausforderung, genügend Werkstattpersonal zu gewinnen. Thematisiert wurde dieses Problem auch kürzlich auf der Generalversammlung des Branchenverbandes 2rad Schweiz, die in diesem Jahr wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt wurde. Ein wichtiger Punkt dabei: die Revision der Bildungsverordnung mit der Einführung einer neuen Ausbildungsstruktur, die von Berufsbildungsobmann Roland Fischer präsentiert wurde.
Trennung
Der wichtigste Schritt ist, dass 2rad Schweiz ab dem Lehrbeginn 2024 eine deutliche Trennung zwischen den Bereichen Velo/E-Bike und Motorrad vorsieht. Dabei verschwindet die dreijährige Ausbildung zum Kleinmotorrad- und Fahrradmechaniker komplett. Damit folgt 2rad Schweiz einer Entwicklung seit den frühen 90er Jahren: Die Anzahl der Fachhändler, die sowohl Mofas (in der Schweiz auch „Töffli“ genannt) wie Velos und E-Bikes führen, ist ohnehin rückläufig, und die spezifischen Ansprüche an Fahrradmechaniker sind mit dem Aufkommen der E-Bikes gestiegen.
Zweirad-Assistent neu
Während die Ausbildung zum Motorradmechaniker unverändert vier Jahre dauert, kommt es bei der Berufsbildung für Fahrradmechaniker ab dem Lehrbeginn 2024 zu einer echten Neuerung: Zusätzlich zur bestehenden, dreijährigen Ausbildung Fahrradmechaniker/in EFZ wird eine zweijährige „Zweirad Assistent“-Ausbildung eingeführt. Mit dieser praxisorientierten, in der Schweiz so genannten „Attestausbildung“, die sich an schulisch etwas schwächere, aber handwerklich starke Lernende richtet, soll der Mangel an Fachkräften in der Werkstatt gemildert werden - laut Sorgenbarometer der Velofachhandels seit Jahren eines der drängendsten Probleme.
Die Generalversammlung stimmte diesen Plänen deutlich zu. Damit kann nun die konkrete Ausarbeitung der Inhalte und der Berufsnamen in Angriff genommen werden, ehe die neuen Bildungsverordnungen auf den Lehrbeginn 2024 hin in Kraft treten.
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